10/18/24

Bretter vor dem Altar brechen ein - Kirchengruft kommt zum Vorschein

Fotos von Presbyter Titi Andone-Kauntz

Während des 7. Arbeitscamps wurde in diesem Sommer - wie bereits berichtet - die Kirche im Besonderen einer gründlichen Reinigung unterzogen. Dabei wurde unter anderem der Sakristei, dem Altar und dem Chorraum, dem Kirchengestühl erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt und manche sakralen Dinge auf Hochglanz poliert. Und wie der Zufall es wollte, mussten die fleißigen Helfer immer wieder den Altarraum betreten, um zum Altar, dem Chorgestühl und zur Sakristei zu gelangen. Dabei fiel wiederholt auf, dass der Bretterboden (zugedeckt mit einem gewöhnlichen Teppich) im vorderen Bereich, direkt vor dem Gestühl auf der linken Seite an einer bestimmten Stelle beim Betreten merklich nachgab und etwas quietschte, weil ein Brett, wahrscheinlich schon seit längerer Zeit, abgesackt war.

Das war eine makabere Situation, über die wir beiläufig Witze machten, wohl wissend, dass sich direkt vor dem Altar die allseits bekannte Kirchengruft befindet, die letztmalig im Jahr 1903, beim Abtragen des alten Altars, geöffnet wurde. Dazu muss man wissen, dass es bis ins 18. Jahrhundert üblich war, die Pfarrer der Gemeinde, sogar Pfarrfrauen, und wichtige Persönlichkeiten der Gemeinde (z.B. Prediger, Communitätsgesandte) dort beizusetzen.

Jetzt, nach mehr als zwei Monaten, ist das passiert, was man bereits im Sommer ahnen konnte. Direkt vor dem Altar ist jetzt der Bretterboden an einer Stelle eingebrochen, so dass man die darunter liegende Gruft, beim Entfernen weiterer Bretter, in Augenschein nehmen kann.  Bei einem Vor-Ort-Termin konnten sich Pfarrer Danielis Mare, Presbyter Titi Andone-Kauntz und Architekt Nichifor Alexandru am 14. Oktober von dem Malheur überzeugen und danach sofort weitere Schritte in die Wege zu leiten.

Dabei war das Heranziehen einer sachkundigen Gutachterin notwendig. Das Ergebnis ihrer ersten Feststellung ist schlimmer als befürchtet. So wie es aussieht ist nicht nur der Bretterboden, morsch und abgängig, sondern von einem Pilz befallen. Doch damit nicht genug, die Gutachterin schätzt, dass der Pilzbefall die gesamte Gruft erfasst hat. Daher besteht dringender Handlungsbedarf, der die Verantwortlichen der Kirchengemeinde zum schnellen Handeln zwingt.  Man darf gespannt sein, wie das Problem gelöst wird (z.B. ist ein Glasboden im Gespräch, der die Möglichkeit bietet, die bestehende Gruft vom Chorraum aus zu betrachten), welche Größenordnung diese Arbeiten einnehmen und wie die Finanzierung gelöst wird.

(Ein ausführlicher Beitrag über die Zeidner Kirchengruft erfolgt im Zeidner Gruß Ausgabe 138/2025. Bis dahin werden wir sicher auch wissen, welche Herangehensweise vom Presbyterium favorisiert wurde und welche Maßnahmen beschlossen wurden. Schließlich steht die Innenrenovierung der Kirche in den nächsten Jahren ganz oben auf der Agenda der Kirchengemeinde.)

Helmuth Mieskes