er Start hätte schon mal ordentlich daneben gehen können, denn: Am Vorabend der ersten größeren Veranstaltung Ende Juli in der Kirchenburg, zu der die Evangelische Kirche Zeiden miteingeladen hatte, hatte ein Gewitter Zelte und vorbereitende Bauten beschädigt, die für dieses mittelalterliche Fest aufgestellt wurden.

Der Morgen danach präsentierte sich dann mit herrlichem Sonnenschein, so dass sich alles wieder reparieren ließ und einem pünktlichem Beginn nichts im Wege stand.

Gemeinsam mit dem lokalen Rathaus veranstaltete die Evangelische Kirche in Zeiden die „Kulinarischen Chroniken Siebenbürgens“.  Es war eine Einladung an alle, die innerhalb der Kirchenburg einen entspannten Tag verbringen und  wenig mittelalterliche Atmosphäre schmuppern wollten, wobei der Schwerpunkt eindeutig auf dem gastronomischen Angebot lag.

Den ganzen Tag über kochte das Team um die Rumänien-weit bekannte Köchin Daniela Graura mit Rares Ungurasu und Christian Papusoiu in großen Töpfen über offenem Feuer verschiedene Fleisch- und Gemüsegerichte, und auch ein mitttelalterlicher Brotaufrisch durfte nicht fehlen. Die theoretischen Grundlagen, also die Reise in die kulinarische Vergangenheit der Region, auch mit all ihren sozialen und historischen Aspekten, lieferte die bestens dokumentierte Reiseleiterin Carmen Murasan, die sehr lebhaft und kurzweilig mit vielen Anekdoten gewürzt, das Thema allen „schmackhaft“ machen konnte.

In einem zweiten Vortrag – ebenfalls sehr interessant und lebendig erzählt, führte Murasan das rumänische Publikum in die Geschichte der Siebenbürger Sachsen ein und erläuterte am Beispiel der Zeidner Kirchenburg die Besonderheiten dieser Region und dieser Geschichte. Rund um die Kirche im Garten gab es einige Stände, die sich mit mittelalterlichem Handwerk beschäftigten. Der Zeidner Künstler und Bildhauer Petrica Buhnici hatte sich der Kinder angenommen und mit ihnen in Ton gebastelt. Die Jungs interessierten sich eher für Schwert und Pfeil und Bogen sowie Ritterrüstungen, die ihnen ein Verein von Zeidner Jugendlichen zur Verfügung stellten, die sich ebenfalls mit dem Mittelalter auseinandersetzen und zumindest nachgebaute Waffen und sonstige Utensilien aus der Ritterwelt ausstellten. Abgerundet wurde die Veranstaltung mit einem Konzert in der Kirche mit Musik aus der Renaissancezeit.

Pfarrer Danielis Mare und die Rathaus-Vertreter zeigten sich ganz zufrieden mit diesem durchaus gelungenen Versuch, die Kirche einem möglichst breiten Publikum zu präsentieren und sie weiter zu öffnen für die lokale Bevölkerung etwa durch zusätzliche Veranstaltungen.

hk

Bilder: hk, Stadtfotografin