09/27/19

Eindrücke vom Arbeitscamp und Programm Kultur und Natur

Schon im vergangenen Sommer hätte ich gerne am Arbeitscamp und dem Natur- und Kulturprogramm in Zeiden teilgenommen, weil das originelle Format nicht nur Eindrücke von der aktuellen Lage in Siebenbürgen versprach, sondern auch ihr Erfahren in einer lockeren Gruppe, im Geist und in der Atmosphäre, die typisch für unser Leben in meinem Geburtsort waren. Da ich in diesem Jahr nicht mehr an die Urlaubszeit gebunden war, meldete ich mich an, gespannt auf die Veränderungen der letzten Jahre und ob sich nach so langer Zeit in Deutschland auch bei mir noch etwas von dem Lebensgefühl einstellen würde, das ich nur mit Zeiden verbinde. 

Udo und Netti hatten ein vielversprechendes Programm aus Arbeiten, Reisen, Wandern und Feiern aufgestellt, eingebettet in das Gemeindeleben. Das ermöglichte die unterschiedlichsten Begegnungen. Und diese Begegnungen, machten die zehn Tage zu einem nachhaltigen Erlebnis.

Wir durften Persönlichkeiten wie Steffen Schlandt, Hermann Kurmes und Thomas Şindilariu treffen, die mit ihren Fachkenntnissen und ihrem fundierten Wissen über die aktuellen Verhältnisse in der Region noch viel beeindruckender waren, als man es nach ihren Medienauftritten erwarten durfte. Mehr als Cornelia Fischers außerordentliche Leistungen für die Kinder in dem von ihr geleiteten Kinderheim und für die Menschen aus Pănătău und Umgebung fasziniert ihre selbstlose Hingabe gepaart mit gesundem Realitätssinn, die einem ganzen Landstrich neue Wege in die Zukunft weisen.

Immer wieder boten sich Gelegenheiten zu Unterhaltungen mit Bekannten, die ich oft seit vielen Jahren nicht mehr gesehen oder mit denen ich bei den Treffen in den vergangenen Jahren gerade mal einen kurzen Wortwechsel gehabt hatte. Ihr Lebenslauf und ihre Zukunftspläne, ihr Verständnis vom und Verhältnis zum Leben in Deutschland und Rumänien sind so unterschiedlich wie die Menschen selbst. Den meisten gelingt es, die Erfahrungen, die sie in und mit den zwei Ländern gemacht haben, erfolgreich in ihrem Lebenskonzept zu verbinden.

Es waren auch viele Menschen dabei, die ich erst in den eineinhalb Wochen kennengelernt habe: Frau und Herr Schroeder aus Rosenheim, Jugendliche aus Rumänien wie Denisa oder die Honterus-schülerin, die uns stolz und begeistert durch die Schwarze Kirche geführt hat, auffallend selbstsichere und selbstbewusste Jugendliche, die in Deutschland geboren wurden.

Ein jeder von ihnen fügte während dieser Tage meinem Siebenbürgen-Mosaik Steinchen hinzu, half mir zusammen mit den vielen Informationen und unzähligen Eindrücken zu einem erneuerten Bild meiner alten Heimat. Und das Gefühl des Aufgehobenseins in der Gemeinschaft war auch wieder da.

Ich möchte all denen danken, die diese komplexe Aktion geplant, ermöglicht, organisiert und durchgeführt haben; vor allem Udo und Netti. Die Angebote haben den Interessierten nicht nur sehr viele Auskünfte über das Land geboten, sondern darüber hinaus die Möglichkeit, viel von dem Le- ben im Burzenland und insbesondere in Zeiden hautnah mitzubekommen.

Ein nächstes Mal bin ich gerne wieder dabei.

Rita Siegmund

 

Anfang des Jahres planten wir einen Kurzurlaub in Zeiden. Von Udo erfuhren wir vom 3. Arbeitscamp, das in den Zeitraum unseres Urlaubes fiel. Gesagt – getan, wir wollten dabei sein! Es war für uns ein ganz besonderer Urlaub, der unvergesslich bleiben wird. Alt und Jung beteiligten sich mit viel Elan beim Säubern der alten Kornkammern in der Kichenburg. Schutt und Unrat wurden weggeführt. Ja, sogar das Dach von Moos gereinigt.

Es war nicht nur Arbeit,  auch Unterhaltung und gutes, traditionelles Essen zur Jause, Mittag und abends,von fleißigen Helferinnen zubereitet, die noch in Zeiden leben. Die restlichen Tage waren ausgefüllt mit kulturellen, eindrucksvollen Tagesreisen, von Annette wunderbar organisiert. Für uns bleibt: Die Gemeinschaft und die Zusammengehörigkeit konnten wir in diesen kurzen Tagen spüren.  Wir durften wieder ein Stück Heimat und die Verbundenheit zu Zeiden erleben und genießen. Wir waren Teil der Gemeinschaft, dafür Lob und Dank dem Organisationsteam.

Wir grüßen Euch alle aufs herzlichste und wünschen Euch auch weiterhin viel Erfolg.

Otto und Gerlinde Mieskes