08/29/18

Einige Eindrücke vom Zeidner Arbeits-, Natur- und Kulturprogramm

Dieses Jahr fand am 2. und 3.  Juli das Arbeitscamp in den Kornkammern der Zeidner Kirchenburg statt. Durch die vielen Helfer war es möglich, mehrere Kornkammern zu säubern, als man geplant hatte. Für das leibliche Wohl sorgten die Frauen des Nähkreises und luden im Pfarrhof zum Essen ein. Und getaner Arbeit saß man noch gemütlich im Pfarrgarten zusammen.

Am 4. Juli startete dann das Natur- und Kulturprogramm, das Annette Königes zusammengestellt hatte. Mit dabei waren rund 30 Personen. Die meisten waren Zeidner, aber es gab auch einige, die zum ersten Mal unser wunderschönes Siebenbürgen besuchten. Es waren sechs vollgepackte, aber sehr interessante Tage, die wir gemeinsam verbrachten.

Jeden Tag ging es mit dem Bus und unserem Busfahrer Zoli in eine andere Gegend des Burzenlandes. Von Reps über Fogarasch, Honigberg, Hamruden, Kerz bis ins Szeklerland. In diesen sechs Tagen besuchten wir die Kirchenburgen von Honigberg, Ilieni, Hamruden und Fogarasch sowie das Schloss Bran und die Ruine der ehemaligen Zisterzienserabtei in Kerz.

Im Szeklerland konnten wir das Museum im frisch restaurierten Jagdschloß von Graf Kalnoky in Miclosoara bei Baraolt besuchen. Anschließend ging es mit vier Pferdewagen durch ein wunderschönes Tal zu den „Cheile Varghisului“, wo uns der Ranger erwartete. Mit ihm erkundeten wir dann zwei Höhlen. Eine davon beherbergte eine Kolonie Fledermäuse.

Auch die Wanderer unter uns kamen auf ihre Kosten. Mit Hermann Kurmes wanderten wir zuerst zu seiner „Pension Hermani“ ins Dorf Magura am Königstein,  wo wir zu Mittag aßen. Danach ging es weiter zu den „Cheile Zarnesti“. Alle Nichtwanderer nahmen den Busservice in Anspruch.

Viele Menschen initiieren unterschiedliche Projekte in Siebenbürgen.  Wir durften einige kennen lernen.

  • Barbara Dutli (betreibt in Honigberg eine Orgelwerkstatt)
  • Graf Kalnoky (bezahlt den Kindern aus dem Dorf Miclosoara Nachhilfe und fördert ihre Talente)
  • Frieder Schuller (ist Filmemacher und Schriftsteller)
  • Carmen Schuster (hat den Pfarrhof und das Schulhaus in Kleinschenk restauriert. Sie ist auch Vorsitzende des Vereins für Tourismus im Fogarascher Land)

Zu unserem Programm gehörte auch ein Besuch des Bärenreservates in Zarnesti mit Katharina Kurmes.

Egal, wen wir besuchten, wir wurden überall hervorragend bekocht. Von Degustare bis Estragon Suppe (Feiferkreatkoachen ), Sarmale (Krautwickel) mit Polenta (Palex) und Schmand, dicke Bohnen, Gulasch aus den ceaun oder Sterz. Es gab auch frisch gedeckten Apfelkuchen bis hin zum geliebten Baumstriezel (der für uns in Wolkendorf gebacken wurde).

All unsere Nichtzeidner (also deutsche Gäste) waren von der Gastfreundlichkeit, der Natur (unseren Wäldern mit den alten Baumbeständen und den bunten Wiesen) sowie den Kirchenburgen sehr beeindruckt. Der Porsche neben dem Pferdewagen und Storchennester auf den Elektrizitätsmasten -wo gibt es das noch? Unsere bayrische Bekannte zum Beispiel meinte: „Ich kann dir nicht versprechen, dass ich mit meinen 70 Jahren nicht doch noch einmal schwach werde und den Wunsch äußere, wieder nach Siebenbürgen zu reisen.“

Leider geht jeder Urlaub mal zu Ende, aber wir freuen uns schon auf ein nächstes Mal, vielleicht schon nächstes Jahr. Ein ganz großes Dankeschön möchte ich Annette Königes aussprechen für die Zeit, die Ideen und Zusammenstellung dieses wunderschönen Programms.

Margot Hallmann