Schnapszahlen können Glück bringen, in diesem Fall hat die 33 Glück gebracht. Nach zwei Jahren ohne Schnee, aber mit Regen, Nebel und miesem Wetter passte zum diesjährigen Skitreffen einfach alles: Sonne pur, viel Schnee, gute Stimmung. Und noch eines ist dem langjährigen Teilnehmer und Beobachter aufgefallen, was er durchaus als positive Entwicklung werten möchte: Immerhin waren einige Omas und Opas mit ihren Enkeln dabei. Die Gründergeneration - natürlich sind die Initiatoren dieses Treffens gemeint - bringen nun ihre Kleinsten mit. Jahrelang hatten sie die Kinder im Schlepptau. Nun, diese sind jetzt „groß“ geworden und die nächste Generation ist dabei.

Bezeichnend dafür haben sich dem Autor drei Bilder eingeprägt: Die Polonaise auf der Aprés-Skifeier vor der Hütte führte der kleine Franz an, Sohn von Elke, geb. Bartesch und Enkel von Georg, ebenfalls Bartesch. DJ und „Musikaufleger“ Adi erhielt Unterstützung von Nico, Sohn von Harriet, geb. Nierescher und Andi Pielok. Und bei der Samstagmitternacht-Brotzeit waren drei Buhn-Generationen  im Einsatz – Altnachbarvater Udo, die Neffen Kuno und Christian Schmidts sowie  dessen Sohn Nico. Und immer zwischendurch im Einsatz die Omas und die Opas dieser Kinder.

Vielleicht kann so eine generationsübergreifende Veranstaltung eine mögliche Antwort darauf sein, wie man solche Treffen weiterführt. Denn auch der jetzige „Plattenaufleger“ Adrian begann mal als kleiner Junge mit dem Vater zum Skiwochenende mitzufahren. So lernte er viele Zeidner kennen, und jetzt ist er mittendrin und möchte diese Tage nicht mehr missen. Übrigens, seine Freundin, eine Österreicherin, auch nicht.

Zwar klagte der langjährige Organisatör Udo Buhn, darüber, dass er mittlerweile mit seiner Schwester Liane zu den Ältesten zählt, aber erstens fallen die beiden durch ihre aktive Art gar nicht auf, und zweitens zeichnet gerade diese gelungene Mischung aus Alt und Jung diese Veranstaltung aus. Und Musikmacher Adrian, eher ein Fan von Elektro und sonstigem neumodernem Zeugs, allerdings aufgewachsen in einem Haushalt, in dem „classic rock“ an der Tagesordnung stand, konnte so alle Generationen zufriedenstellen – mit dem Ergebnis, dass zweimal bis ganz, ganz spät gefeiert wurde. Wer sich also überzeugen will und feiern möchte, ist herzlich zum Treffen nach Dinkelsbühl eingeladen. Adrian wird auch dort auflegen.

Der DJ, wie er heute neudeutsch heißt, ist in der glücklichen Lage, wenn er es einigermaßen gut macht, viel Lob einzusammeln. Dies gebührt aber mindestens in dem gleichen Maße den Helfern im Hintergrund, allen voran Thorsten Kraus, der langsam ganz gut in die Rolle des Veranstalters hineingewachsen ist, nachdem er vor drei Jahren das Erbe von solchen Profis wie Udo Buhn und Theo Thut angetreten ist. Diese helfen weiter mit, auch Christian Schmidts, etwa wenn es um das Austragen des Wettbewerbs geht. Letzterer wartete diesmal mit einer Überraschung auf. Neben der deftigen Mitternachtsbrotzeit mit Grieben, Bratwurst, evangelischem Speck und rotem Zwiebel, auf die alle jedesmal wie ausgehungerte Bauarbeiter warten, und die seine Familie zubereitet, hatte er zum Abendessen auch eine Kuttelsuppe (die berühmte ciorba de burta) mitgebracht.

Was ist noch erwähnenswert? Ja, eine Premiere. Zum ersten Mal war ein Zeidner Pfarrer dabei. Andreas Hartig ließ es sich diesmal nicht nehmen, ebenfalls ins Sudelfeld anzureisen. Und durfte sich über kompetenten Skinachhilfeunterricht des Altnachbarvaters freuen, der sich nun als junger Rentner als Skilehrer ein Zusatzbrot verdient. Nach zwei Jahren Pause fand wieder ein Rennen statt (Ergebnisse siehe Kasten). Und ganz wichtig: Das nächste Skiwochenende findet vom 15. bis 17. Februar 2019 statt. Organisatör Thorsten Kraus bittet dringend darum, sich rechtzeitig anzumelden. Nach wie vor kommen die Anmeldungen sehr spät, was zu zusätzlichen, unnötigen Kosten führt.

Hans Königes