26. Skitreffen: Wenig Schnee, viel Party
Ob ein Zusammenhang zwischen dem durchwachsenen Wetter, das das diesjährige Treffen begleitete und der guten Stimmung in der Jugendherberge existierte – man sollte meinen, dass es so war. Denn, so schien es – zumindest in diesem Jahr: Je schlechter das Wetter, desto besser waren alle drauf. Das fing schon Freitagabend an: Immerhin 64 Gäste reisten an diesem Spätnachmittag Ende Februar in die Jugendherberge auf dem Sudelfeld in Bayrischzell an. Zum vierten Mal nahmen die Zeidner dieses Quartier in Beschlag, nachdem sie davor rund 20 Jahre ins Brauneck in die Nähe von Lengries fuhren. Weil wir die einzigen Gäste in der Herberge waren, packte bald nach dem Abendessen unser bester aller „Plattenaufleger“, Lorant, sein aufwändiges Equipment aus, installierte es und legte mit der Musik los. Zwar dauerte es dann noch ein paar Takte, bis sich die Ersten auf die Tanzfläche wagten, aber als es dann losging, wollten einige nicht mehr aufhören.
Am Samstag schwirrten dann die skifahrenden Zeidner ins Sudelfeld aus. Peu a peu reisten alle Gäste an, so dass mit 104 Personen die Hütte voll wurde. Zudem kamen noch einige Tagesbesucher vorbei. Es war neblig, und viel Schnee lag auch nicht. Zum Glück trugen die meisten Teilnehmer die seit vorigem Jahr zur Ausrüstung gehörenden orangefarbenen „Laibchen“, so dass die Zeidner sofort und überall zu erkennen waren. Gegen Mittag hob sich der Nebel, und spätestens als der Wettbewerb begann, wurde die Sicht so gut, dass ein reguläres Rennen stattfinden konnte.
Mitorganisator Christian Schmidts fand in Adi Aescht, Karin Gross und Ute Mieskes fleißige Helferinnen bei der Zeitnahme und dem Urkundenschreiben. Einige Jungs halfen beim Stangenaufstellen und -einsammeln. Tagessieger und Bestzeit fuhr Multitalent DJ Lorant (Tabelle mit allen Ergebnissen am Ende des Textes). Er legt also nicht nur gut auf, sondern fährt auch großartig. Wobei zu erwähnen ist, dass der Dauerabonnent auf die Bestzeit, Andreas Thut, heuer nicht dabei war. Mit seinem Vater, Theo, stattete er dem Treffen nur einen kurzen Besuch am Samstagabend ab. Theo hatte im Vorfeld alles bestens organisiert und vorbereitet, konnte dann aber nicht ins Sudelfeld kommen, da er bei der gleichzeitig stattfindenden Ski-Weltmeisterschaft in Garmisch-Partenkirchen als Pistenhelfer tätig war. Diese Chance, ganz nahe an den besten Skifahrern der Welt zu sein, wollte er sich nicht entgehen lassen und opferte dafür zwei Wochen Urlaub. So kümmerte sich Nachbarvater und Organisationsprofi Udo Buhn um die Abwicklung vor Ort.
Seit vorigem Jahr neu im Programm ist das Apres-Ski auf der Terrasse des Hauses. Lorant reichte es nicht, dass alle nur entspannt herumstanden und an ihren Gläsern nippten. Er legte Stimmungsmusik auf, und wie der Sachs nun mal ist, beginnt er zu tanzen, macht eine Polonaise und lässt es sich gut gehen.
Nach dem Abendessen fand traditionell die Preisverleihung statt, zudem wurden die treuesten Gäste beglückwünscht. Das 20-jährige Jubiläum feierten Liane Schmidts und Horst Wenzel, Horst Wenzel Junior und Andreas Thut waren das 15. Mal dabei. Immerhin waren auch jetzt, beim 26. Treffen, einige neue Teilnehmer zu begrüßen. Jüngste Teilnehmerin war die zweijährige Nina Klein (Tochter von Christian Schmidt), ältester Helmut Mieskes, der dieses Jahr seinen 80. feiert.
Keine konditionellen Schwächen zeigten die Zeidner, als es zur nächsten Runde Tanzen ging. Auch Samstagabend war die Tanzfläche bis in den frühen Morgen gut gefüllt. Eine kurze willkommene Abwechslung gab es nach Mitternacht, als Familie Schmidts ihre gewohnt schmackhaften siebenbürgischen Spezialitäten mit evangelischen Speck, Bratwurst, Grieben und Fettbrot servierten. Dazu spendete der Nachbarvater zehn Liter des süffigen Weißweins Blanc de noir. Die lange Feierei ließ sich mit gutem Gewissen bewerkstelligen, wissend, dass es am Sonntag, angesichts der miesen Wettervorhersage, eher nach Hause denn auf die Piste ging. Schließlich fand Sonntag um zehn das Treffen mit dem Gruppenfoto seinen erfolgreichen Abschluss
Auch wenn in diesem Jahr der sportliche Teil an der frischen Luft etwas zu kurz kam (nicht immer kann der Wettergott ein Zeidner sein), war die Stimmung insgesamt sehr gut. Chris Angermayer zum Beispiel, der das erste Mal dabei war, meinte nur, dass er nächstes Jahr unbedingt mitmachen will. Der Oberbayer hat sich von Anfang an wie unter Freunden gefühlt.
Großes Dankeschön geht an die Organisatoren Theo und Udo, die unaufgeregt und unauffällig, aber umso professioneller, dieses Treffen seit so vielen Jahren mit großem Erfolg veranstalten. Aber auch an die vielen Mithelfer wie die unermüdliche Familie Schmidts, DJ Lorant mit Gattin Adi und all die stillen und hier nichtgenannten Helfer, die zu einem guten Gelingen beitragen.
Hans Königes
Rennergebnisse nach Alterskategorien
Herren I
1. Hermannstädter Timo, 28,23"
2. Graessle Michael, 34,63"
3. Angermayer Christian, 34,75"