07/10/16
Zeidner Regionaltreffen: Das großartige Konzert der Blaskapelle hat mehr Zuschauer verdient
Sie kamen gemeinsam mit dem Bus aus Ottmaring von ihrem Probenwochenende, das sie fast zur Hälfte absolviert hatten und spielten sich nun beim Münchner Regionaltreffen Anfang Juli in einen regelrechten Rausch. Die Zeidner Blaskapelle zeigte auch diesmal ihr Können und alle Gäste freuten sich mit ihnen - „Ist unsere Kapelle doch ein wichtiges Stück Heimat“, wie Moderatorin und stellvertretende Nachbarmutter Annette Königes in ihrer Moderation erwähnte.
Rund 150 Zeidnerinnen und Zeidner sowie Freunde der Nachbarschaft besuchten Anfang Juli in München-Gern das traditionsreiche Regionaltreffen. Im Vergleich zum letzten Treffen von vor drei Jahren war das deutlich weniger – immerhin feierte damals die Nachbarschaft ihr 60-jähriges Jubiläum. Dennoch hätte dieses Treffen – auch angesichts des reichhaltigen und abwechslungsreichen Programms mehr Besucher verdient. Selbst die Musikanten waren begeistert, wie gut es klang und meinten, dass sie schon lange nicht mehr „so gut in Form“ waren. Dirigent Werner Schullerus trieb seine Musikfreunde zu Höchstleistungen und die gingen mit voller Kraft mit. Das lässt für weitere Auftritte hoffen.
Für etwas „coolere“ Klänge sorgte Adrian Königes, der zu später Stunde auflegte und mit einer ausgewogenen Mischung aus Schlagern, Rock und Pop versuchte, die wenigen Gäste, die nicht vor den Fernsehschirmen zum Deutschlandspiel verschwunden waren, auf die Tanzfläche zu locken. Adrian hat seine Feuertaufe schon beim Zeidner Skitreffen bestanden. Er kennt mittlerweile den musikalischen Geschmack seiner Zeidner. Doch diesmal halfen seine Künste wenig. Zu stark war die Konkurrenz der Europameisterschaft.
Aber auch sonst hatte der Nachmittag, der Abend und der darauffolgende Vormittag viel Interessantes zu bieten. Zum Beispiel das Zeidner Trio mit Effi Kaufmes, Diethild Maier und Annette Königes. Auch sie arbeiten ständig an ihrem Repertoire, verbinden Neues mit Altem, Heimatliches von dort, Heimatliches von hier – und das kommt gut an. Heimatlich von dort blieb es dann noch weiter, als Hans Wenzel sich in einem Gedicht mit den Tücken des Zeidner Dialekts auseinandersetzte. Für das Heimatliche von hier sorgte dann ein Münchner Original, das Fräulein Rosemarie, das in Begleitung der Akkordeonistin Birgit Otter humorvolle und auch bissige Stücke über München sang. Annette (Netti) ist es zurecht immer wichtig, dass die Gäste ein wenig auch über den siebenbürgisch-sächsischen Tellerrand hinausschauen. Und schließlich hat Netti mit viel Leidenschaft und Herzblut, souverän und humorvoll moderiert - mehr geht also aus unserer Sicht nicht.
Dazu passte ihre Stadtführung am nächsten Tag, ein kurzweiliger Spaziergang durch die Innenstadt mit vielen Geschichten, Wissenswertem und Anekdoten und einem schönen Abschluss im Biergarten des Hofgartens bei schönstem Wetter.
Alles in Allem eine Veranstaltung mit vielfältigem und qualitativ hochwertigem Programm. Nur die Anzahl der Gäste ließ zu wünschen übrig, was die Frage aufwirft, ob ein Regionaltreffen in drei Jahren stattfinden wird.
Hans Königes
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