Wie gelangt man zum Zeidner Treffen nach Friedrichroda?
Die meisten mit dem Auto, manche mit dem Zug. Viele wurden von ihrem Nachwuchs oder Freunden gefahren - Gratulation. Vor drei Jahren hatten uns Liane und Otti Schmidts mit der Organisation eines Busses eine riesige Freude bereitet und uns alle Sorgen genommen. Diejenigen, die schon vor drei Jahren mit dem Bus gefahren waren und jetzt wieder Interesse an einer Busfahrt hatten, bangten sehr, und hofften, dass das Vorhaben wieder gelingt. Mit großer Erleichterung kam die Nachricht, dass der Bus wieder nach Friedrichroda fährt.
So ein Zeidner Treffen ist immer mit großen Emotionen verbunden. Die größte Sorge bereitet mir immer die Frage „Weißt du wer ich bin?“ und dann, - ich weiß es nicht! Bei den vielen Gesprächen, die wir führten, stellte ich fest, dass ich mit dieser Sorge nicht allein da stand, dies beruhigte mich, aber - nur ein wenig!
In Friedrichroda angekommen waren wir schon mittendrin im Geschehen, Begrüßungen, Wiedersehen, Umarmungen - oft nach Jahren. An Gesprächsstoff mangelte es nicht, das merkte man auch am Lärmpegel im Saal. Es war wie in einem Bienenstock, es summte und brummte. Die angebotenen Veranstaltungen ließen keinen Wunsch offen, ein jeder, wenn er nur wollte, konnte etwas genießen.
Das Berghotel in Friedrichroda bietet uns ideale Bedingungen, keine langen Wege, kein Fahren mit dem Auto, keine Suche nach einem Parkplatz oder lästiges Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Jüngeren werden jetzt sagen: Die Alten sollen sich nicht so haben! Meine alte Oma sagte dann immer zu mir: „Du wirst schon sehen“, und jetzt bin ich auch so weit, „dass ich sehe“, wie es ist, älter zu werden.
Nun zurück in unseren schönen Bus: Unser vertrauensvoller und sympathischer Busfahrer informierte uns über die Gegend, in der wir fuhren,„màr hattàn och haeàsch Gàweàdàr“ - und die Landschaft war auch sehr schön. Wir hatten zum Glück keinen Stau, dafür aber viel Spaß. Gedichte und Witze von Hans Wenzel, Otto Plajer, Otti Schmidts, Hannes Gross machten die Runde. Prima Würstel mit Brezen und Semmeln hatte Liane organisiert, zu trinken gab es, was das Herz begehrte, zum Kaffee „selbstgekauften“ Zopf und Kuchen. Es mundete allen herrlich.
Bei der Rückfahrt kündigte Liane eine „siebenbürgische Spezialität“ an: „drei Tage alte Brezen und Semmeln mit herrlicher Gewürzbutter drauf“, das Lachen über den gelungenen Witz verwandelte sich in einen bärigen Hunger; Kuchen und Zopf zum Kaffee waren auch noch da. In keinem Restaurant der Welt hätten wir uns wohler gefühlt wie um den Tisch auf dem Rastplatz, es war ein Picknick der besonderen Art. Für die ausgezeichnete Stimmung sorgten die Anwesenden.
Wir hoffen, dass die Verantwortlichen wieder so viel Kraft, Ausdauer und Geschick aufbringen, um ein weiteres Zeidner Treffen für uns zu organisieren. Und nun sehr wichtig, liebe Liane und Otti: „Wir wollen wieder mit dem Bus fahren“, besser kann ich mich bei euch nicht bedanken.
Johannes Gross