Friedrichroda (X): Der Männerchor ist wieder da
„Geblieben sind Erinnerungen…und die wollen wir nun in Friedrichroda noch einmal aufleben lassen“. Nur allzu gut wissen wir, wie wahr diese Worte sind, die Renate Kaiser als Abschluss ihres Berichtes über den Zeidner Männerchor im letzten Zeidner Gruß schrieb. Vor allem das „noch einmal“ wird sich voraussichtlich aus uns wohlbekannten Gründen bewahrheiten.
Aus Anlass der 125. Jahresfeier seit der Gründung des Zeidner Männerchores kam die Idee auf, den Chor beim diesjährigen Zeidner Treffen auftreten zu lassen. Demzufolge leiteten Annette Königes, Renate Kaiser und Hans Wenzel die nötigen Vorbereitungen in die Wege. Erfreulich war die Zusage des früheren Chorleiters Dieter Georg Barthmes, den Männergesangsverein in Friedrichroda zu dirigieren. Fast alle ehemaligen Chorsänger, die nun verstreut in ganz Deutschland leben, waren bereit mitzumachen und wieder zu singen. Das dafür benötigte Noten- und Textmaterial wurde freundlicherweise aus der alten Heimat zugeschickt. Reinhard Martini, der zuverlässige Notenwart der Blasmusik, schrieb die Noten in den Computer und vervielfältigte sie, sodass dem Auftritt in Friedrichroda nichts mehr im Wege stand.
Einige Chormitglieder waren bereits am Donnerstag, dem 11.Juni, im Berghotel angereist und nahmen schon am Abend an der ersten Chorprobe teil. Diese verlief zufriedenstellend, wobei der Dirigent erstaunt war über die noch vorhandenen kräftigen Stimmen und die Sangesfreude der meist schon seit Jahren ungeübten Sänger. Am Freitagabend, eine Stunde vor Beginn des Festprogramms, fand die zweite Probe statt, mit nun 20 Sängern. Da kam die Kraft der vierstimmigen Lieder erst richtig zur Geltung, worüber der Dirigent voll des Lobes war.
Nach dem gut besetzten, schwungvollen Auftritt der Blaskapelle und den heimatlichen Liedern des Gitarrenkränzchens, war nun der Männerchor mit seinem Kurzprogramm an der Reihe. In den beiden Probestunden konnten leider nur zwei Lieder einstudiert werden. Das erste, „Freundschaft ist wie eine Blume“ war ein neu erlerntes Stück. Als zweites sangen wir das früher oft dargebotene Lied „Einkehr“, welches mit den Worten beginnt: „ Im Krug zum grünen Kranze“. Das schwungvolle und kräftige Wirtshauslied erhielt lang anhaltenden Beifall, begleitet von Rufen nach einer Zugabe. Darauf waren wir nicht vorbereitet. Um die versammelten Zeidnerinnen und Zeidner jedoch nicht zu enttäuschen, sang der Chor als Zugabe noch einmal die letzte Strophe von der „Einkehr“ und erntete erneut kräftigen Applaus. Als Dank und Anerkennung für die Leistung des Dirigenten beim Auftritt des Männerchores wurde Herr Barthmes am Ende der kulturellen Veranstaltung von Seiten des Vorstandes der Zeidner Nachbarschaft mit einer Flasche Schampus bedacht.
Hans Wenzel