Erste Eindrücke vom Treffen in Friedrichroda
Kaum zu Hause, die Koffer gerade ausgepackt – und schon haben wir die ersten Eindrücke vom diesjährigen Großen Zeidner Treffen erhalten. Franz Buhn hat sich sofort an den Rechner gesetzt und uns seine Eindrücke geschildert. Jeder, der seinem Beispiel folgen will, ist herzlich eingeladen, dies zu tun. Wir sammeln Eindrücke, Bilder, um ein möglichst umfassendes Bild von diesem schönen Treffen zu vermitteln. In den nächsten Tagen wird auf jeden Fall noch ein Überblicksartikel folgen.
Hier nun die Eindrücke von Franz Buhn:
„Geplant, organisiert und durchgeführt, nach schon langjähriger Tradition - das Zeidner Treffen, im Dreijahrestakt. Das zweite Mal im Osten Deutschlands, in Friedrichroda. Dort, wo man aus organisatorischen Gründen den passenden Ort gefunden hat, in dem riesengroßen Berghotel, wo alles in einem Haus möglich ist: Wohnen, Essen, Feiern für mehrere hundert Menschen.
Nun hat es sich erwiesen, dass auch vom Ambiente her der Platz bestens geeignet ist. Die schöne Lage von Friedrichroda inmitten des Thüringer Waldes, die schöne Parkanlage vor dem Hotel - sie bieten ein entsprechendes Ambiente, wenn auch das Hotel selbst nicht so attraktiv ist.
Das Rundherum spielt natürlich eine große Rolle sowie auch besonders das Organisatorische. Es geht mir jedoch um die Stimmung vor, während und nach dem Treffen. Man wusste dass, wann und wo es stattfinden wird und war ein bisschen skeptisch, ob das Interesse noch ausreichend sein wird. Alte sind nicht mehr da, viele finden es nicht der Mühe wert, die Jugend hat sowieso kein Interesse, es werden wohl nicht viele teilnehmen.
Und so sah es erstmal auch aus, es gab nicht all zu viele Buchungen. Der Zeitpunkt war da, die Leute kamen, es kamen mehr als erwartet, sie kamen am zweiten und am dritten Tag, es waren viele, sehr viele. Der große Saal war plötzlich ganz voll. Man konnte schon gar nicht mehr alle begrüßen oder ins Gedächtnis speichern und die noch nie Gesehenen kennen lernen. Demnach musste man die Stimmung nicht vermissen, es wurde „getratscht“, es wurde erzählt, sicherlich auch gelobt und kritisiert, man wurde nicht fertig. Und das hauptsächlich auf Zeidnerisch.
Wie sich das Ganze gesteigert hat, bei der Begrüßung, am Bunten Abend, am Richttag, beim Wunderkreis draußen in der Sonne, dafür finde ich kaum die richtigen Worte: Gefühle des Gerührt sein, der Reue, des Schmerzes um das Verlorene und desgleichen mehr kamen auf. Die Blasmusik spielte wie eh und je, das Gitarrenkränzchen sang genauso schön wie früher, der Männerchor schaffte es mit kleiner Besetzung und kurzer Probe, Zugabe zu ersingen und nicht zuletzt war man von der aus Alt und Jung bestehenden, flott aufgetretenen Tanzgruppe überrascht.
Auf dem Heimweg und in den folgenden Tagen zehrt man von den Ereignissen, man denkt zurück an die, die man begegnet hat und mit denen man eigentlich zu wenig oder kaum gesprochen hat und an die vielen Zeidner, die man in Erinnerung hat und nicht dabei waren.
Ich denke und glaube, es gibt unter unseren Gemeindemitgliedern auch solche, die sich fragen: „Wie konnte ich nur daran denken, nicht teilzunehmen, es war doch so schön.“
Solche, die nun schon sehr lange von Zeiden weg sind, von denen man glaubte, sie hätten völlig mit der Vergangenheit abgeschlossen und plötzlich kamen, weil sie dabei sein wollten.
Solche die zu Hause (hier in der neuen Heimat) sitzen und bereuen, dass sie nicht gekommen sind. Und schließlich solche die glauben „Alles ist vorbei“. Jede Einstellung mag wohl ihre Berechtigung haben. Ich wollte hier bloß meine Eindrücke und Meinung äußern und betonen: Es wird noch lange das Zusammengehörigkeitsgefühl geben,
e s i s t n o c h n i c h t a l l e s v o r b e i.“
Franz Buhn