04/10/24
Ein Burzenländer Projekt par excellence: die Thies-Musikkapelle
Am ersten Aprilwochenende dieses Jahres traf sich die „Projektkapelle Martin Thies“ zum zweiten Mal im Vereinsheim der Siebenbürger Sachsen in Böblingen. Der große Zuwachs an Musikanten und Begeisterung bekräftigten das Ziel des Projektes, nämlich die Teilnahme am Großen Sachsentreffen.
So wird die Martin-Thies-Kapelle in diesem Jahr beim Heimattreffen in Dinkelsbühl, beim Großen Sachsentreffen in Hermannstadt sowie den Heimatortstreffen in Zeiden und Wolkendorf zu hören sein. Gespielt werden bei den Festzügen und den anschließenden Platzkonzerten Kompositionen des Burzenländers Martin Thies (1881-1940). Erfreulich: Nicht nur Burzenländer finden Gefallen an dieser Musik, auch aus anderen siebenbürgischen Orten sind Musikanten dazu gekommen. Und: Natürlich kann die Martin-Thies-Kapelle bei den entsprechenden Feieranlässen auch die Klassiker der Blasmusik erklingen lassen.
Für den musikalisch Verantwortlichen, Reinhard Göbbel (Zeiden), ist es aber etwas Besonderes, die Tonbilder des Wolkendorfer Musikers herauszuarbeiten und zu Gehör zu bringen. Die Titel der Polka francé, Polka Mazur, Polka schnell, Fest- oder Konzert-Walzer sowie der Märsche müssen mit dem Charakter der Melodien stimmig sein, denn sie wollen ja etwas erzählen. Da sind Emotionen und Illustrationen im Spiel. Das war bei der Probenarbeit deutlich erkenn- und spürbar. Darum folgten die 30 enthusiastischen Musikanten den Vor- und Taktschlägen ihres Dirigenten mit viel Eifer, Fleiß und Disziplin.
Ebenso herausragende Unterstützung hat das Projekt im „Vernetzer und Manager“ der Kapelle, Klaus Knorr (Honigberg), sowie dem emsigen „Notenwart“, Hatto Müller (Neustadt). Musikanten und Musikantenfrauen aus der Böblinger Region haben wieder ihr Herzblut gegeben, damit das „Drumherum“ einfach da ist! Mit Ingrid und Klaus-Otto Tittes (Zeiden) kann die Musikgruppe auch schon dankend Geldspender verzeichnen. Und so entwickelt sich hier ein musikalisches Projekt zu mehr als „nur ein bisschen Blasmusik machen“, nämlich zu „der Eintracht Band“, das durch die eigene Musik immer weiter und doch eng „geschlungen“ wird.
Reinhard Göbbel