07/25/19
Die Deportation meiner Eltern (Irene und Hans Gross) nach Russland im Januar 1945.
Aus meinen Erinnerungen und deren meiner Eltern
Teil 2
Die Heimkehr meiner Eltern aus der Deportation
Am Anfang der Deportation (Februar 1945) befanden sich meine Eltern gemeinsam als Zivilisten im Internierungslager von Parkomuna (Perevalsk) im Donnezkbecken, der eigentliche Bestimmungsort. Hier wurden sie beide und alle anderen in verschiedene Arbeitskolonnen eingeteilt, um am Aufbau des vom Krieg zerstörten Russland mitzuwirken.
Nachdem die russische Lagerleitung die Tatsache herausfand, dass mein Vater während des Krieges gegen die Russen gekämpft hatte (auf welche Weise die Lagerleitung das erfahren hat, ist nicht bekannt) wurde er in ein Kriegsgefangenen - lager mit Deutschen, Ungarn und Rumänen, nach Woroschilowgrad versetzt, wobei es um das gleiche ging, Russland aufzubauen. Ab diesem Zeitpunkt an, trennten sich die Wege meiner Eltern.
Folglich, muss ich die Heimkehr, meiner Eltern, weil sie ganz unterschiedlich war, im einzelnen beschreiben. Die Heimkehr war für beide, wie auch sicherlich für viele weitere deportierte Zeidner und Siebenbürger, auf der einen Seite mit viel Freude auf der andern Seite mit Angst und Schrecken verbunden.
Nun schildere ich den Heimweg meiner Mutter, der von der Abfahrt aus dem Lager bis nach Zeiden in die Apfelgasse neun Monate dauerte (September 1946 bis Mai 1947).
Nach 1 1/2 Jahren Schwerstarbeit, schlechter Verpflegung, schlechter ärztliche Betreuung, schlechter Hygiene, erkrankte meine Mutter und wurde somit arbeitsunfähig erklärt. So kam es, dass der Lagerarzt, hier zufällig der Zeidner Dr. Reimer Erwin, meine Mutter auf die Krankenliste setzte, mit der Hoffnung, dass sie mit einem der Krankentransporte in die Heimat geschickt wird.
Endlich war es soweit, ein Krankentransport wurde zusammengestellt. Ob meine Mutter auch unter denen war, die nachhause geschickt werden, wurde von einer Kommission, bestehend aus vier Personen, drei Männern (Offiziere) und eine Frau (angebliche Ärztin), entschieden. Es hing davon ab, ob man genügend krank befunden wurde. Neben diesen 4 Personen saß auch der Lagerarzt Dr. Reimer Erwin. Meine Mutter hatte Glück, sie wurde als arbeitsunfähig erklärt und so auf die Heimkehrer-Liste gesetzt.
Es ging alles sehr schnell mit dem Abtransport, alles Überflüssige (Kleider, Schuhe) wurde verschenkt, sie sollten doch bald zuhause sein. Um auch aus andern Lagern Arbeitsunfähige mitzunehmen, hielt der Zug immer wieder in verschiedenen Bahnstationen. So verlief die Fahrt sehr schleppend und vor allem nicht in Richtung Rumänien sondern in Richtung Norden auf Polen zu. Die Enttäuschung war für die Insassen immens, vor allem als der Zug in einem polnischen Bahnhof Station machte und der russische Transportführer, nach Anfrage, ihnen mitteilte, dass der Kranken - transport nach Deutschland fährt. Das Protestieren gegen diese Entscheidung half nichts, so ging es immer weiter nach Norden. Die Verpflegung war sehr schlecht, zum essen gab es seit der Abfahrt aus dem Lager nur getrocknetes Brot und Wasser. Auf einem polnischen Bahnhof verkaufte meine Mutter für ein paar Zloty den Ehering in der Hoffnung, dafür etwas Essbares zu kaufen. Mehr als nur ein wenig Knoblauch, der auf das getrocknete Brot gerieben wurde, gab es für das erhaltene Geld nicht.
Zur größten Überraschung kam es, als der Krankentransport am 2. Oktober 1946 nach mehr als zwei Wochen, statt in der Heimat, in Frankfurt an der Oder in der Ostzone Deutschlands ankam, welches als Endstation galt. Hier wurden alle Betroffenen aus dem Transport wieder in einem Lager untergebracht, wo sie nun nach langer Zeit ein warmes Essen erhielten, was bei einigen Personen zu schweren Erkrankungen und sogar zum Tode führte. Nach einigen Tagen wurden alle nach Staßfurt in ein größeres Lager verlegt. Hier begann nun eine schwere Zeit für die Betroffenen. Es gab keine Verantwortlichen für die Lagerinsassen, jede und jeder war auf sich selbst gestellt, es gab sehr wenige Lebensmittel, ganz schlechte sanitäre Einrichtungen, keine ärztliche Betreuung.
Auf Grund dieser Tatsachen entschieden sich einige Frauen aus dem Lager, in der Stadt eventuell bei Familien, die mit ihnen Mitleid empfanden, eine vorübergehende Bleibe zu finden, mit der Hoffnung doch noch vor dem Wintereinbruch in die Heimat zu gelangen. Nach einigen Misserfolgen hatte auch meine Mutter eine Familie gefunden die sie aufnahm: es war die Familie Hasenhayer, bestehend aus Frau und Herr Hasenhayer mit ihrem neunjährigen Sohn. Der Mann war kurz bevor schwerkrank aus der Kriegsgefangenschaft heimgekehrt. Als Gegenleistung für die Aufnahme half meine Mutter im Haushalt: reparierte Wäsche und Kleider. Die Lebensmittel und das Heizmaterial war sehr knapp, alles musste Mutter kräftig mithalf, z.B. die Kohle zum heizen, musste man vom Güterbahnhof holen, manchmal aus den Wagons sogar stehlen. Zum Leidwesen der Betroffenen wurde von einer baldigen Heimkehr nicht mehr gesprochen, weder im Lager noch bei den Behörden in der Stadt.
Über den ganzen Winter durfte sich nun meine Mutter bei dieser Familie aufhalten und so ging es ihr auch gesundheitlich besser, sie erholte sich von der Krankheit. Für diese humanitäre Geste war sie der Familie sehr, sehr dankbar. Bis Anfang der 70 Jahre blieben sie über Briefwechsel in Kontakt. Das Wetter besserte sich, der April war nicht mehr kalt, so beschlossen fünf Frauen die aus der Umgebung von Kronstadt stammten, Staßfurt zu verlassen und auf eigene Faust irgendwie nachhause zu gelangen. Der Wunsch ihre Kinder so schnell wie möglich wiederzusehen und in die Arme zu schließen wie auch das Heimweh, steigerte sich von Tag zu Tag. Alle hatten minderjährige Kinder zu Hause, sie wurden unfreiwillig, man kann sagen unter Gewalt, von ihnen im Januar 1945 getrennt und nach Russland verschleppt. Nun stellte sich die Frage, wie sie aus dieser Situation, ich nenne es mal halb Gefangenschaft ausbrechen sollten; Kenntnisse über die allgemeine politische Lage in Deutschland, Österreich, Ungarn und Rumänien hatten sie nicht, vor allem sie hatten kein Geld und wussten nicht, ob es überhaupt mit dem Zug die Möglichkeit gibt in Richtung Rumänien zu gelangen.
Dass das Glück, das Schicksal oder der Zufall manchmal im Leben mitspielt, hat sich bei diesen fünf Frauen bewahrheitet. In diesen grübelnden Tagen tauchte ein Mann auf, der von einem Krankentransport der aus Russland kam, erfahren hatte und wollte nun nachschauen, ob sich nicht eventuell auch seine Schwester unter den Kranken befände. Tatsächlich (Zufall) diese Schwester befand sich sogar unter den fünf Frauen die eben die Flucht nach Hause planten. Nun übernahm dieser Mann, als Begleiter, die Zügel in die Hand und sagte: Ich bringe euch alle fünf nach Hause. Die Frauen zögerten keine Minute. Die Reise in Richtung Rumänien begann Mitte April, mit dem Zug, mit und ohne Fahrkarten, durch den Osten und Westen Deutschlands (eine Mauer zwischen Ost und West gab es noch nicht), bis an die österreichische Grenze, hier war fürs erste Endstation. Die Grenze wurde von den Österreichern überwacht, also musste man zu Fuß und schwarz über die Grenze. Das Ziel war Wien, wo sich angeblich ein rumänisches Auffanglager befand. Der Begleiter der Gruppe suchte aus der Umgebung (Gaststätte) eine Person die sich bereit erklärte, ihnen den Weg und die Richtung über die Grenze zu zeigen, bzw. einen Teil der Strecke mitläuft. Am späten Abend bei gänzlicher Dunkelheit marschierten sie los, der Wegkenner an der Spitze, die fünf Frauen und der Begleiter hinter her. Nach ca. drei Stunden laufen, kurz nach Mitternacht blieb die Gruppe stehen, der Leiter erklärte ihnen die genaue weitere Marschrichtung und wie sie sich verhalten sollten, wenn die Grenzsoldaten mit den Scheinwerfern die Gegend abtasten, die Grenze sei nicht mehr weit entfernt, ca. drei km, er selbst wird nun nicht weiter mitlaufen.
Nun ging die Gruppe ohne Wegweiser weiter, Eile war angesagt, die Grenze musste unbedingt noch bei Dunkelheit überschritten werden. Die Marschrute verlief nicht auf einem normalen Feldweg sondern auf einem Acker, und genau hier fingen die Scheinwerfer an zu leuchten, sie warfen sich alle auf die Erde und rührten sich nicht, bis der Lichtstrahl langsam vorbei zog, dann ging es wieder weiter. Diese Prozedur vollzogen sie 3-4 mal, dann war die Gefahrenzone überwunden. Vor dem Morgengrauen erreichten sie ganz versaut mit Erde und todmüde ein Dorf in der Nähe der Grenze, in Österreich. Beim ersten Haus wurde an das Fenster geklopft und siehe da, eine Frau öffnete, man erklärte ihr, wer sie sind, woher sie kommen und wohin die Reise gehen soll. Die Bitte an die Frau war, man möge sie für eine kurze Zeit ins Haus einlassen um sich aufzu-wärmen und die Bekleidung zu reinigen. Die Frau hatte wahrscheinlich Mitleid und Erbarmen mit den sechs Kreaturen, und ließ sie ins Haus. Stellte ihnen einen Raum zur Verfügung, wo sie ihre Kleider reinigten, sich von der Strapaze erholen konnten und die gekochten Kartoffeln mit etwas Milch, welche sie von der Frau erhielten, mit größter Dankbarkeit verzehrten.
Wegen der im Dorf anwesenden Kaserne mit Grenzsoldaten verließen sie das Haus auf Anraten der Frau wieder abends bei Dunkelheit mit dem Ziel der nächste Ort mit einem Bahnhof. Von hier aus ging es dann mit der Bahn bis nach Salzburg und von dort weiter nach Linz (das Ziel war ja Wien). Schwierigkeiten hatten sie auf der Fahrt nur mit dem Schaffner wegen den fehlenden Fahrkarten. Ein vernünftiges und einleuchtendes Gespräch mit dem Schaffner löste auch diesmal das Problem, so wurde auch diese Hürde überwunden und sie erreichten glücklich die Stadt Linz.
Ihr Begleiter hatte Kenntnis von einem amerikanischen Militärlager das sich in Linz befand, wo Landsleute (Siebenbürger) als Zivilisten arbeiteten. Das Lager wurde gesucht und gefunden, man kam mit den Landsleuten ins Gespräch. Da alle ausgehungert waren, bekamen sie hier endlich ein richtiges Essen zum satt werden. Geld für die weitere Fahrt nach Wien erhielten sie auch von den Landsleuten.
In Wien angekommen, suchten und fanden, tatsächlich das rumänische Auffanglager, wo Offiziere rumänische Staatsbürger sammelten und nach Rumänien beförderten. Nachdem sie dem Lagerchef die Ausweise gezeigt hatten, (alle der Gruppe zeigten den russischen Entlassungsschein aus dem Donezbecken, einige von ihnen hatten sogar noch einen rumänischen Ausweis zum vorzeigen) wurden sie ins Lager aufgenommen, wo sie drei Wochen blieben bis ein Transport nach Rumänien zusammengestellt wurde. Endlich ging es mit der Bahn in Richtung Heimat, diesmal war die Zuversicht, dass sie bald zuhause sind, berechtigt. Die Fahrt verlief mit einigen kurzen Unterbrechungen bis nach Arad ( Rumänien) recht ordentlich. In Arad angekommen, wurde die Sechser -Gruppe auf dem Polizeirevier festgehalten, um festzustellen, ob sie tatsächlich rumänische Staatsbürger sind, sollte das nicht der Fall sein, würde man sie zurück nach Ostdeutschland schicken, wieder eine Zitterpartie. Nach 3 Tagen auf dem Revier wurden sie in die Freiheit entlassen und konnten nun weiter auf eigene Faust nachhause fahren. Geld war wieder keines vorhanden, die Fahrkarten mussten nun bis nach Kronstadt ausgelöst werden. Die einzige Lösung war, der Gang zum Priester (Pfarrer) der katholischen Kirche in Arad, um das nötige Geld zu borgen. So geschah es, der Pfarrer hatte Verständnis und Vertrauen in die Leute die ihm das erlebte Leid schilderten, und so borgte er ihnen das Geld. Nun stand nichts mehr im Wege, die Heimat war zum Greifen nahe, alle 6 fuhren mit der Bahn bis nach Kronstadt und von hier jeder und jede in seinen geliebten Ort nach Hause.
Meine Mutter traf am 28. Mai 1947 in Zeiden in der Apfelgasse ein. Auf diesen Tag und den Moment des Wiedersehens und der Begrüßung kann ich mich noch heute gut erinnern. Es war ein Tag voller Freude, für meine Mutter, für mich und meinen Bruder, wie auch für meine Großeltern und alle Verwandte und Nachbarn die in unserm Haus bei der Begrüßung anwesend waren.
Nun einiges über die Heimkehr meines Vaters, die nicht 9 Monate dauerte sondern nur 2 und auch nicht so dramatisch und spannend war.
Im September1948 hieß es, die rumänischen Kriegsgefangenen aus dem Lager von Woroschilowgrad werden entlassen und nach Hause geschickt. So kam es, dass alle die auf der Liste waren, mein Vater gehörte dazu, in den folgenden Tagen in ein Sammellager verlegt wurden, es war ein Lager bestehend aus mehreren Zelten. Der Grund war, die Trennung vom Rest der Gefangenen um jegliche Berührung mit ihnen zu vermeiden. Der Aufenthalt in diesen Zelten dauerte 4 Wochen ohne zu Arbeiten. In dieser Zeit kamen immer mehr Gefangene, rumänische Staatsbürger, aus umliegenden Lager dazu.
Nun war es soweit, alle bekamen frische Unterwäsche, eine Hose, ein Kleid (Kittel) in blau/grauer Farbe, Schuhe aus einer starken Leinwand und nicht mit Holzsohlen wie es bis dato üblich war, für die Kopfbedeckung eine russisches Mütze (Kappe). In die Hand bekam jeder einen Beutel aus weißer Leinwand genäht, in dem sich eine leere Konservendose und ein Löffel befand.
Vor dem Abmarsch zum Bahnhof erfolgte noch eine Aussortierung, es handelte sich vor allem um Männer die bei der SS gedient hatten, oder eine andere Schuld auf sich geladen hatten. Die Aussortierten wurden in einem LKW abgeführt, der Rest unter denen auch mein Vater war, marschierten zum Bahnhof. Beim Einsteigen in den Wagon wurde jeder einzelne abgeklopft und durchsucht, sie durften nur den Löffel und die leere Konservendose mitnehmen, Zigaretten und Zigarettenpapier durften sie auch nicht bei sich haben.
Endlich ging es nun mit der Bahn in Richtung Heimat. Es dauerte wieder Wochen bis der Transport in der Bahnstation Reni im Süden von der Ukraine an der rumänischen Grenze bei Nacht ankam. Ein Schrecken überkam die Insassen der Wagons: als die Posten vom Wachpersonal mit einer Liste in der Hand, von Wagon zu Wagon liefen und suchten nach Gefangenen die angeblich zurück in das Lager müssten. Aus dem Wagon wo sich mein Vater befand wurde ein rumänischer Unteroffizier heraus geholt. Alle waren nun froh als der Zug wieder rollte und zwar auf rumänischem Boden.
Die ersehnte Heimat- Zeiden, kam immer näher. Die Fahrt ging bis nach Focsani, hier war Endstation. Alle wurden nun in ein altes Lager gebracht, das in den ersten Jahren des Krieges von der deutschen Wehrmacht, dann von den Russen und anschließend von den Rumänen genutzt wurde. In diesem Lager wurden sie registriert, entlaust, gebadet und verkostet, Hunger hatten jeder, Suppe in die Konservendose haben sie nie erhalten. Unterwegs wurden rohe Zuckerrüben die auf den Bahnhöfen gelagert waren, verspeist.
Am 10. November 1948 marschierten alle zusammen singend als freie Bürger in Focsani zum Bahnhof, von wo aus jeder in seinen Heimatort gelangen konnte. Fahrkarten brauchten sie keine, jeder der sie sah, auch der Schaffner im Zug, erkannte sofort wegen der Bekleidung, wer sie waren und woher sie kamen.
Dass wieder Heimkehrer aus Russland nach Hause unterwegs waren, hatte sich auch in Zeiden Blitz schnell herumgesprochen und so schickte mich meine Mutter, mit meinem Bruder, den Vater vom Bahnhof abzuholen.
Es war der 11. November 1948.
Die Begegnung mit dem Vater fand in der Bahngasse auf der Neugraben-Brücke statt. Auf welche Art und Weise, wie die Begegnung bzw. die Begrüßung ablief, kann ich mich nicht mehr richtig erinnern, auf jeden Fall sind wir uns nicht in die Arme gefallen, denn der Vater hatte uns und wir ihn, vor 4 Jahren, kurz vor der Deportation und am Tag der Deportation das letzte mal gesehen, wir kannten in eigentlich nicht. In meiner Erinnerung habe ich folgendes Bild vor Augen: Es begegnete uns eine Person in einer unbekannten, blau/grauen Bekleidung, ein Käpple auf dem Kopf und in der Hand einen kleinen weisen Beutel, aus dem er zu Hause den Löffel und die leere Konservendose auspackte. Die Initiative ergriff mein Vater, er sprach uns mit dem Namen an, er hatte wahrscheinlich angenommen oder uns sogar erkannt, dass wir seine Söhne sind. Das Eis war somit gebrochen, nun gingen wir zu dritt nach Hause, wo unsere Mutter sehnsüchtig auf uns wartete.
Die Familie war nun nach gut 10 Jahren wieder vereint. Es war eine lange Zeit, eine Zeit zwischen einer Teilmobilisierung im März 1939 als mein Vater als rumänischer Soldat einberufen wurde, dann im Krieg in Russland, anschließend Verschleppung mit Kriegsgefangenenlager wieder in Russland und die Heimkehr im November 1948 aus Russland, unter dem Strich waren es knapp 10 Jahre fern der Heimat und der Familie. Nun versuchten meine Eltern, was ihnen auch gelang, das Leben in einer veränderten Heimat in Zeiden (Siebenbürgen, Rumänien) von vorne anzufangen.
Noch zu erwähnen: Meine Eltern heirateten am 10. Dezember 1938, es war die erste Trauung die Pfarrer Richard Bell nach seiner Amtseinführung im selben Jahr, in Zeiden vollzogen hatte.
Januar 2019
Bietigheim-Bissingen
Werner Gross