Zweites Arbeitscamp in Zeidner Kirchenburg geplant. Anschließend wird zu einem Natur- und Kulturprogramm im Kreisgebiet eingeladen.

Der erfolgreiche Einsatz im Vorjahr zur Entrümpelung der Kornkammer in der Zeidner Kirchenburg hat den Initiator dieses Arbeitscamps, den Altnachbarvater der Zeidner Heimatortsgemeinschaft in Deutschland, Udo Buhn, bewogen, diese Initiative auch heuer fortzusetzen. Denn Arbeit gibt es da noch. Im Vorjahr fand die Aktion nach der 5. Zeidner Begegnung statt und erfreute sich der tatkräftigen Unterstützung der hiesigen evangelischen Kirchengemeinde, von Pfarrer Andreas Hartig, Kurator Peter Foof, des jungen Presbyters Mihai Catargiu, des städtischen Bürgermeisteramtes.

Am 3. August trafen 23 Helferinnen und Helfer ein, die sich nicht scheuten, Schutt und Abfälle zu beseitigen. Am zweiten Tag waren es wieder neun Personen, sodass ein Teil im Innern der Kirchenburg gleich ein anderes Aussehen erhielt. Die Stadtverwaltung setzte sich für die Transportmittel ein um den Abtransport zu sichern. Dadurch wurde ein neues Aussehen der Kirchenburg gesichert, die immer mehr Besucher seit Eröffnung des Museums im alten Rathaus empfängt. Anschließend beteiligten sich dann die angereisten und hiesige Zeidner an dem großen Sachsentreffen in Hermannstadt.

Zwar gibt es heuer nicht eine offizielle Zeidner Begegnung, doch die Zeidner wurden von Udo Buhn aufgerufen, sich wieder sich an einer gleichen Aktion zur weiteren Reinigung der Kornkammern in der Burg am Montag, dem 2., und Dienstag, dem 3. Juli, zu beteiligen. Eingeleitet wird der vorgesehene Arbeitseinsatz mit einem Gottesdienst, am Sonntag, dem 1.  Juli. Anschließend wird man bei einem gemeinsamen Mittagessen  im „Conacul lui Bebe“ über das Arbeitsprogramm an diesen beiden Tagen , sicher bei bester Stimmung, beraten und die Details besprechen.

Anschließend wird dann nach dieser Aktion für die nächsten Tage, vom 4. - 10. Juli, zu einem Natur- und Kulturprogramm eingeladen, das die Teilnehmer ins Burzenland, in die Repser-, Fogarascher- und Szekler Gebiete führen wird. Organisiert wird dieses von Annette Königes.

Natürlich wird auch dieses Mal auf die Unterstützung der Zeidner gebaut, die sicher nicht davor zurückscheuen, und mitmachen werden. Die Ankunft und Unterkunft organisiert sich jeder selbst. Die Kosten für Essen, Getränke, Eintritte zu Museen, Busfahrten werden vor Ort beglichen.

Die Vorschläge für das Natur und Kulturprogramm sind noch nicht endgültig festgelegt, doch sind diese als Rahmenprogramm sicher sehr ansprechend. Vorgesehen sind eine Burzenland Burgentour, die nach Honigberg führt, mit Besichtigung der Kirchenburg und Besuch der Orgelbauwerkstatt, dann eine Fahrt bis Ilieni, wo eine Begegnung mit Pfarrer Bela Kato eingeplant sein wird, wobei die Rückfahrt über Tartlau erfolgt. Für einen weiteren Tag wird zu einer Wanderung über die Schwarzburg nach Holbach mit einem Imbiß bei einem Bauern oder Hirten, und zurück nach Zeiden über das Waldbad eingeladen.

Als weiterer Anziehungspunkt folgt eine Busfahrt nach Hamruden, wo die Kirchenburg besichtigt wird, dann nach Streitfort, wo die 900 Jahre alte Eiche, die älteste landesweit, bewundert werden kann. Es folgt ein Besuch in Katzendorf, wo eine Begegnung mit dem Filmemacher und Journalisten Frieder Schuller vorgesehen ist. Sicher ist der Tag mit Hermann Kurmes ein weiterer interessanter Höhepunkt, wobei zum Bärenreservat von Zarnesti gefahren wird, von da eine Wanderung nach Wolkendorf folgt, wo man bei einem Lagerfeuer im Pfarrhof eine Tocana genießen kann. Pfarrer Uwe Seidner wird sicher der entsprechende Gesprächspartner sein. Eine weitere Ausfahrt erfolgt zum orthodoxen Kloster von Sâmbata de Sus.

Mittags wird in Kleinschenk bei Carmen Schuster eingekehrt. In Fogarasch wird die Burg besichtigt und im Burgkaffee von Norbert Stengel, Vorsitzender des Ortsforums, ausgespannt. Am nächsten Tag geht es zum Berghotel von Hermann Kurmes auf der Magura und zum Törzburger Schloss. Schließlich ist auch noch eine Fahrt ins Szeklerland mit Halt in Miclosora vorgesehen. Da lebt Graf Kalnoky, bei dem Prinz Charles immer wieder einkehrt. Dann geht es nach Vârghis und der dortigen Klamm. Ein vielseitiges Arbeits- und Freizeitprogramm, das sicher viele Zeidner von hier und drüben wieder zusammenbringen wird.

Erfreulich ist, dass die Kirchenburg mit EU-Mitteln saniert wird. Der Finanzierungsvertrag wurde vom Zeidner Pfarrer Andreas Hartig am 22. Dezember 2017 bei der Entwicklungsregion Zentrum in Karlsburg unterzeichnet. Für die Restaurierung sind 3,197 Millionen Lei  (ca 770.000 Euro) vorgesehen. Als Berichterstatter werden wir die Hand an den Schreibstift beim Arbeitscamp legen. Vielleicht nicht nur.

Anmeldungen über Annette Königes, annette.koeniges@gmx.net sowie bei Udo Buhn für das Arbeitscamp unter udo.buhn@t-online.de. Aber auch jeweils bei beiden für die Beteiligungen.

 

Von Dieter Drotleff

(Der Text erschien in der Karpaten-Rundschau Nr. 10/2018 vom 15. März, Seite III)