Trachtenumzug in Dinkelsbühl: Zeiden gibt (noch) nicht auf
Zwölf Personen beteiligten sich in diesem Jahr in der Zeidner Trachtengruppe beim Umzug in Dinkelsbühl. Immerhin, könnte man jetzt sagen, wenn man zur Fraktion derjenigen gehört, die das Glas halbvoll sehen – und dazu muss man einfach als Zeidner in Dinkelsbühl gehören, will man sich diesen Marsch antun. Deshalb zunächst ein großes Dankeschön all denen, die, egal aus welchen Gründen auch immer, für und mit den Zeidnern am Heimattag mitmarschieren.
Denn natürlich ist es nicht leicht, sich Jahr für Jahr von den anderen Burzenländer Heimatortsgemeinschaften die Frage gefallen lassen zu müssen: Wieso seit ihr als größte Gemeinde hier so schwach vertreten? Umgekehrt könnte man auch denen recht geben, die sagen: Warum tut ihr euch das Ganze noch an, es gibt genug HOGs, die nicht mehr mitmarschieren – also lasst es und erspart euch den Stress, ob noch jemand antreten wird und natürlich auch die hämischen Kommentare der anderen nach eurer schwachen Aufmarschpräsenz.
Irgendwann vor Jahren beschloss der Vorstand der Zeidner Nachbarschaft in einer Sitzung: Wir marschieren immer – egal in welcher Mannschaftsstärke -, wir gehören dazu. Der Schreiber dieser Zeilen gehörte damals auch zu denjenigen, die gesagt haben: Ja, so machen wir es, wir sind immer dabei – egal, wie klein die Gruppe ist. Nach Jahren dieser Selbstkasteiuung kommen dem „Organisatör“ (in diesem Fall auch Schreiber in Personalunion) leichte Zweifel, ob der Beschluss richtig war. Noch hat er die Haltung des Menschen mit der Glas-Halb-Voll-Mentalität- und gibt nicht auf und hofft und hofft…
Immerhin gab es drei neue Gesichter – ein ganz junges – Julia Hedwig, die ihrer Oma, Mini Cazacu, einen Gefallen tun wollte und sich auch sonst zu Rumänien hingezogen fühlt. Dann noch Günther Mieskes, der sofort einverstanden war und ganz stolz die Zeidner Fahne trug, und Benno Schunn, der ganz viel fotografierte. Für Hans Schuster können wir bald eine Medaille entwerfen lassen. Mit seinen 88 Jahren war er 38mal dabei und hat immer eine positive Einstellung zu dieser Veranstaltung gehabt: „Ich mag Dinkelsbühl, ich mag Blasmusik, ich mag den Aufmarsch“, Punkt. Am anderen Ende der demografischen Skala ist Luna Wenzel, die mit ihren fünf Jahren schon dreimal dabei war – also gute Chancen für einen neuen Mitmachrekord hat, wenn sie so fleißig weitermacht. Papa Helmut Wenzel ist schon seit Jahren dabei wie auch Manfred Kuwer sowie Annette und Hans Königes. Karl-Heinz Josef feierte mit 59 Jahren voriges Jahr Premiere und hielt Wort, wieder zu kommen. Und das tat er mit seinem guten Freund Horst Pechar samt Gattin Christa, die ebenfalls voriges Jahr mitmarschierten.
Nochmals: Allen eine großes Dankeschön fürs Mitmachen verbunden mit der Hoffnung, dass auch nächstes Jahr ein paar Idealisten die Tracht anziehen und am Pfingstsonntag sich auf den Weg nach Dinkelsbühl machen. Denn wie gesagt: Noch geben wir nicht auf!
Hans Königes
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