Musikalische Soiree in Schwäbisch Gmünd
Hm, was ist das - eine musikalische Soiree? Etwas Französisches aus der Großstadt!?
Es kommt ja auch aus München. Nun ist es aber unsere Zeidnerin Annette (Netti) Königes die da singt. Ja, was nun? Arien, Chansons und unartige Lieder. So richtig konnte man sich nicht vorstellen, was das alles ist. Nach München konnten wir nicht fahren, obwohl wir neugierig waren. Also laden wir sie zu uns ein. (Es war übrigens die Idee meiner Gattin Gerlinde). Franziska Neudörfer und Helmuth Mieskes haben die Mobilisierung und Organisation übernommen; eigentlich eine gewagte und verantwortliche Sache.
Der Termin näherte sich, die Nachfrage jedoch nicht. Was machen wir, wenn die Leute nicht kommen? Wir blamieren uns und bleiben auf den Kosten sitzen. Die Zeit kann man nicht aufhalten, der Termin war da und auch der Schnee, auf den man schon immer gewartet hatte. Aber nicht gerade jetzt, wegen der Anfahrt, versteht sich. Alles war bestens vorbereitet, auch belegte Brötchen und Getränke für die Pause, es sollte an nichts fehlen.
Netti hat wohl vor so einem Auftritt Lampenfieber, diesmal hatten wir es auch. Doch siehe da: Die Leute kamen; pünktlich wie bekannt gegeben, war der schöne Saal im Augustinus Gemeindehaus voll besetzt. So eine Freude! Unsere Anspannung war, wenigstens zum Teil, weg.
Nun folgte der große Moment. Nach einer kurzen Begrüßungsansprache von Helmuth Mieskes kam Annette herein in einem schönen langen roten Kleid mit schwarzem Pelzkragen. Sie sah einfach bezaubernd aus. Begleitet wurde sie von der amerikanischen Pianistin Sylvia Plyler, die an der Universität in Cincinnati unterrichtet. Und das Konzert begann. Überraschend gekonnt hat Netti ihre Arien und Lieder vorgetragen und dazwischen passende Texte vorgelesen. Nach der Pause folgte der Höhepunkt der Vorstellung. Die unartigen (lustigen und satirischen) Chansons hat Netti, diesmal in schwarz, mit schauspielerischem Talent, wunderbar interpretiert. Und die Texte von Erich Kästner, Kurt Tucholsky und Georg Kreisler, desgleichen. Natürlich darf die Klavierbegleitung nicht unerwähnt bleiben, die zum Gelingen einen entscheidenden Beitrag geleistet hat. Bezaubernd war auch am Ende die Zugabe mit dem Lied: „Et seos en kloen woald Vijeldschen…“, das Prof. Heinz Acker für Netti bearbeitet hat.
Wer mehr wissen will, möge sich doch mit Netti in Verbindung setzen, ich werde es auch tun und bei Gelegenheit, ihr meine „Meinung“ sagen, ich hätte eigentlich noch viel darüber schreiben können. Es würde mich zum Beispiel interessieren, was die Nichtzeidner und einheimischen Gäste dazu sagen? Nun noch soviel: Es war einfach ein gelungener Abend, man kann sich solche nur noch mehr wünschen. Wir gehen davon aus, dass Netti weiter macht und uns wieder mal überrascht.
Franz Buhn