Ein Fest der Superlative – mit aktiven Zeidnern, aber kleiner Trachtengruppe
Noch konnte Verbandschef Dr. Bernd Fabritius am Pfingstmontagvormittag die Zahl der Teilnehmer am diesjährigen Heimattag nicht genau beziffern, sagte aber, dass er mit einer rekordverdächtigen Zahl von über 20.000 Gästen rechnet. Für alle diejenigen, denen Siebenbürgisches in all seinen Facetten am Herzen liegt, war es ein perfektes Wochenende. Es begann am Freitagabend mit einem großartigen Open-Air-Konzert von Peter Maffay. Am Samstag folgten interessante Vorträge und die Eröffnung vielfältiger Ausstellungen. In seiner Rede zur Eröffnung des Heimattages hatte der bayrische Ministerpräsident Horst Seehofer viel Positives zu Siebenbürgen und den Siebenbürgern zu sagen (siehe auch die ausführliche Berichterstattung zum Heimattag auf www.siebenbuerger.de ). Höhepunkte am Sonntag waren der Trachtenumzug, das Platzkonzert von Jürgen aus Siebenbürgen vor der Schranne, das von Jung und Alt begeistert aufgenommen wurde, zahlreiche Blasmusikständchen und Volkstanzdarbietungen, nicht zu vergessen, der Fackelzug zur Gedenkstätte und die abendlichen Tanzveranstaltungen. Schließlich folgte am Montag eine Podiumsdiskussion, in der es auch um die Frage nach der Zukunft unserer Gemeinschaft in Siebenbürgen und in Deutschland ging. Der Vertreter der evangelischen Kirche aus Hermannstadt, Dr. Stefan Cosoroaba, schenkte den Teilnehmern – angesichts der schwierigen Situation in Siebenbürgen - reinen Wein ein.
Enttäuschend war der diesjährige Auftritt der Zeidner Trachtengruppe, die sich mit lediglich zehn Personen präsentierte. Einziger, aber nicht wirklicher Trost war, dass doch einige mit ihren Kreisgruppen marschierten oder anderweitig beschäftigt waren (Blasmusik, Heimattagorganisation, etc).
Dennoch gab es aus Zeidner Sicht einiges Positives zu berichten.
Absoluter Höhepunkt war die Verleihung des siebenbürgisch-sächsischen Jugendpreises an den stellvertretenden Nachbarvater Rainer Lehni für sein langjähriges Engagement als Vorsitzender der siebenbürgischen Jugend (ausführlicher Bericht folgt). Samstagnachmittag wurde ein Film über Orgeln in Siebenbürgen vorgestellt, der in einigen Wochen auch zu kaufen sein wird. Die Ankündigung soll in der Siebenbürgischen Zeitung erscheinen. Man kann diesen Film als Werbeprojekt zur Rettung des wichtigen Kulturgutes Orgel in Siebenbürgen bezeichnen. Es sind sehr schöne Filmaufnahmen gemacht worden mit sehr hörenswerter Hintergrundmusik, in der auch die Zeidner Orgel und Organist Klaus Dieter Untch (er hat bei der Erstellung des Films mitgewirkt) gezeigt werden. Ansonsten traf man immer wieder Zeidner, die an vielen Ecken aktiv waren wie Effi und Pitz Kaufmes im Chor der Siebenbürgischen Kantorei, Helmut Kraus als temperamentvoller Dirigent der Augsburger Blaskapelle, Werner Schullerus als Dirigent der Münchner Musikanten, die Musikanten Harriet Kraus, Werner Gross oder Heinz Mieskes, Christine Göltsch als Organisatorin der Jugendtanzauftritte vor der Schranne, Rainer Lehni als Trachtenumzugs-und Fackelzugmanager, Edith Foith am Stand des Heimatwerkes und schließlich Hans Königes als Mitarbeiter des Redaktionsteams von siebenbuerger.de. Auch im Dinkelsbühler Hof, dem Treffpunkt der Zeidner, war Bewegung. So hatte Hermann Kassnel am Sonntagnachmittag ein kleines Treffen der ehemaligen "Proletaru"-Kollegen organisiert. Das Unternehmen wurde 1952 gegründet und 1977 von der Magura geschluckt (ein Bericht zum Treffen ist in Arbeit). Gestimmt hatten auch die Rahmenbedingungen: gutes Wetter, gute Stimmung im Festzelt und der Schranne, Baumstriezel, Mititei – eben alles was noch zu so einem Treffen dazugehört.
Hans Königes