Zeidner Jugendliche und Pfarrer Hartig auf Deutschland-Besuch
Schon seit 20 Jahren besteht zwischen der Zeidner Kirchengemeinde und dem Kirchenkreis Templin Gransee im Brandenburg (seit dem 1. Januar 2011 Kirchenkreis Oberes Havelland) eine sehr enge und rege Beziehung. Seit 50 Jahren bereits pflegen die Brandenburger Beziehungen zum Kirchenkreis Altenkirchen im Westerwald. Auch wenn die Jugendgruppen aus Zeiden und dem Partnerkirchenkreis sich in ihrer 20-jährigen Geschichte öfters mal getroffen haben, ist es nie dazu gekommen, dass alle drei Jugendgruppen zusammenkommen.
Nun, dieses Jahr war es endlich soweit. „Ein Traum ist in Erfüllung gegangen“, so der Gemeindepädagoge Dirk Bock aus Lindow, der für eine Woche unser Gastgeber war. Begonnen hat unsere Reise am 23. Juli, als sieben Jugendliche aus der Zeidner Kirchengemeinde sich auf den Weg nach Himmelpfort in Brandenburg gemacht haben. Die Reise ging über Bratislava, wo wir in einem Freizeitheim der Evangelischen Kirche der Slowakei nahe der Hauptstadt übernachten durften. Wir haben die Chance genutzt und einen kleinen Rundgang durch die Altstadt Bratislavas gemacht und somit einen Eindruck über ihre Geschichte und Architektur gewonnen. Mit neuer Energie haben wir uns am nächsten Morgen aufgemacht Richtung Deutschland. In Himmelpfort angekommen hat uns ein buntes und reiches einwöchiges Programm erwartet.
Natürlich war eine der ersten Aktivitäten der drei Jugendgruppen, sich vorzustellen. Es hat nicht lange gebraucht, bis die Jugendlichen den Draht zueinander fanden. Sogar Freundschaften sind in der doch kurzen Zeit entstanden. Zum abwechslungsreichen Programm haben neben den Ausflügen in der näheren Umgebung, der Besichtigung Berlins, dem Baden, Film- und Spielabenden, oder den regelmäßigen Andachten auch Begegnungen mit verschiedenen Menschen und Körperschaften wie etwa dem GKR der Lindower Kirchengemeinde oder dem Rumänien-Ausschuss des Kirchenkreises Oberes Havelland, deren Vorsitzende Frau Gabriele Lehmann eine sehr enge Freundschaft mit Zeiden aber auch mit vielen Zeidner/innen in den letzten 20 Jahren geschlossen hat.
Ein Höhepunkt unserer Rüstzeit war zweifelsohne der Jugendgottesdienst in der Klosterkirche Himmelpfort am Freitagabend, den Jugendliche aus allen drei Gemeinden Lindow, Altenkirchen und Zeiden zusammen gestaltet haben. Der Gottesdienst wurde unter der Jahreslosung: „Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem“ (Römer 12,21) gestellt. In Anspielen, Gebeten, Liedern und Bildern haben sich die Jugendlichen Gedanken gemacht was gut und böse ist. Zur Beköstigung aller Teilnehmer am Jugendgottesdienst gab es im Anschluss ein gemeinsames Abendessen mit den Mitgliedern des Rumänien-Ausschusses im Freizeitheim Himmelpfort.
Am letzten Tag unseres Aufenthaltes gab es bei allen Jugendlichen reichlich Tränen im Gesicht. Die schöne Zeit, die wir alle im Kirchenkreis Oberes Havelland verbracht haben, hat's uns angetan. Aber zum Glück gibt es ein Wiedersehen. Der Termin für nächstes Jahr steht bereits auch fest, 10.-17. Juli 2012, und auch der Ort, Zeiden. Die zwei Jugendgruppen aus Deutschland werden unsere Gäste sein. Wir freuen uns jetzt schon ihnen etwas von unserer Gemeinde, aber auch etwas von unserem Land zeigen zu dürfen. Bis dahin ist man im Zeitalter der sozialen Netzwerke über Facebook erreichbar. Die Jugendlichen haben bereits jetzt schon einen Countdownzähler eingestellt, der die restlichen Tage bis zu unserem Wiedersehen 2012 zählt.
Auf unserer Rückfahrt waren noch drei Aufenthalte eingeplant. Zunächst ging es zum Hauptgottesdienst am Sonntag nach Teschendorf, wo der Ortsbürgermeister, Herr Michael Grüber und Pfr. Gerhard Gabriel, auch zwei Freunde unserer Kirchengemeinde, bereits auf uns warteten. Jugendliche aus unserer Gruppe durften sogar zum Gottesdienst läuten und die Schriftlesung machen.
Auf Einladung von Frau Renate Klinger, eine enge Freundin unserer Kirchengemeinde, hat unsere Jugendgruppe auch die schöne Landschaft Oberbayerns kennenlernen dürfen. Eine Fahrt mit dem Schiff auf dem Chiemsee und die Besichtigung des barocken Prunkschlosses von König Ludwig dem II. hat unserer Reise noch ein Highlight geboten. Mit reichen Erfahrungen haben wir uns auf dem Weg Richtung Heimat gemacht, wo wir schließlich auch die westlichste Kirchengemeinde unserer Landeskirche kennenlernen konnten - Semlak. ´
Übermüdet von der langen Fahrt durften wir im Pfarrhaus, in dem uns Pfr. Walther Sinn freundlichst aufgenommen hat, übernachten. Am nächsten Morgen war sogar ein kleiner Rundgang durch die Ortschaft und evangelische Kirche möglich, so dass wir einen Einblick in die Situation dieser Kirchengemeinde bekommen konnten.
Viele Eindrücke haben wir auf unserer ersten Auslandsreise nach vielen Jahren Pause mit nach ause nehmen können. Ich hoffe, dass wir auch in naher Zukunft noch mehr solche fruchtbare Begegnungen stattfinden, in denen Vorurteile gegenüber anderen abgebaut werden können, wo Freundschaften entstehen können und wo wir dabei lernen, dass wir alle zur selben Familie gehören, die in Jesus Christus vereint ist.
An dieser Stelle sei allen herzlich gedankt, die unsere Reise ermöglicht haben: der Evangelischen Kirchengemeinde Zeiden, dem Rumänien-Ausschuss des Kirchenkreises Oberes Havelland, dem Jugendwerk der EKR, Frau Gabriele Lehmann, Frau Renate Klinger, Pfr. Walther Sinn. Nähere Einzelheiten und Fotos von dieser Jugendbegegnung können Sie der Webseite. http://www.zeiden/www.zeiden.evang.ro entnehmen.
Von Pfarrer Andreas Hartig (Zeiden)