Orgelreparatur schreitet voran
Orgelbauer Hermann Binder ist optimistisch: Spätestens nächsten Sommer soll die Zeidner Prause-Orgel komplett repariert sein. Er arbeitet mit einem Kollegen fleißig daran, bleibt manchmal auch abends länger, um den Zeitplan einhalten zu können.
Einen Tag vor dem Beginn der dritten Zeidner Begegnung, am 7. September, informierte Binder einige angereiste Zeidner Nachbarn über den Stand der Reparatur.
Das 1783 vom schlesischen Orgelbauer installierte "Musikschwergewicht" befinde sich in relativ guten Zustand, meinte Binder, dank auch einer größeren Reparatur vor 25 Jahren. Er wusste von anderen Orgeln zu berichten, deren Kostenvoranschläge zwischen 30.000 und 50. 000 Euro liegen. Die Zeidner kommen relativ glimpflich mit "nur" rund 15.000 Euro Reparaturkosten davon. Ein Großteil, mittlerweile über 12.000 Euro, wurden bereits eingesammelt. Binder erzählte, dass viele Reparaturen an den hohen Kosten scheiterten. Er freue sich, dass die Zeidner aus dem Ausland so fleißig gespendet hätten, das sei beileibe nicht selbstverständlich. Im Falle einer Burzenländer Orgel dauerte die Reparatur vier Jahre, weil es immer wieder zu finanziellen Engpässen kam.
Binder versicherte, dass trotz insgesamt fünf größeren Reparaturen, die meisten wichtigen Bestandteile der Orgel noch von Prause stammten - nach dem Motto "Wo Prause drauf steht ist auch Prause drin". Er räumte gleichzeitig mit der Legende auf, dass die Prause-Orgel eine Ergänzung oder ein Ausbau der berühmten Harteneck-Orgel sei. Das erzählte Stadtpfarrer Hermann Thalmann gerne Besuchern von außen, wusste Binder zu berichten, entsprach aber nicht der Realität. Wie dem auch sei: Die Zeidner Prause-Orgel gehört zu den großen und klangvollen Orgeln in Siebenbürgen. Deshalb hat sich der Einsatz für eine Reparatur gelohnt.
Möge Organist Klaus Untch noch sehr viele Sonntage den Gottesdienst damit bestreiten, viele Konzerte organisieren und den Leuten durch den schönen Klang noch viel Freude bereiten.
Hans Königes