Nachruf auf Laci Eigner
Am Sonntag, den 14. Februar 2010, verstarb unser Zeidner Musiker, Musiklehrer, Entertainer, Schauspieler und Erzähler Laci Eigner. Die Beerdigung fand am 25.02.2010 um 14:45 Uhr auf dem Friedhof Bürgel in der Arendsstraße 10, 63075 Offenbach statt.
Annette (Netti) Königes hat einen sehr persönlichen Nachruf verfasst, der sicher denjenigen, die mit ihm zu tun hatten, aus dem Herzen spricht:.
Lieber Laci,
nun ist er gerissen, der seidene Faden, an dem dein Leben die letzten Jahre hing. Du warst bereit. So versichertest du uns vor drei Jahren, bei den Aufnahmen zu unserer Trio-CD: „Ich habe mein Leben gelebt!“, sagtest du. Wir, deine Freunde, alle die dich kannten, dich erlebt haben, wir waren nicht bereit. Wir waren nicht bereit hinzunehmen, dass einen Menschen mit soviel Herz, das Herz im Stich lassen könnte. Nun kann ich dich nicht mehr anrufen, lieber Laci, und ich kann auch nicht damit rechnen, dass du uns mit deiner Lebensgefährtin Margit in München besuchen wirst, wie du immer wieder mit deinem bewundernswerten Optimismus versprachst. Ich weiß nicht, wo du bist und auch nicht, ob du den Zeidner Gruß „dort“ lesen wirst. Doch es ist mir ein Bedürfnis, dir einen letzten Brief zu schreiben.
Richtig kennengelernt habe ich dich erst beim Zeidner Treffen in Ludwigsburg, als du zum ersten Mal mit dem Gitarrenkränzchen gesungen hast. Ich erlebte dich als begnadeten Erzähler, begeisterten Musiker (du geselltest dich mit dem Saxophon spontan zur Band, spieltest ein Gänsehautstück beim Festgottesdienst) und als humorvollen und lebenslustigen Menschen, in dessen Anwesenheit man sich einfach wohlfühlte. Natürlich kannte ich dich schon früher. Als junges Mädchen habe ich dich immer bewundert, sei es auf der Bühne als Schauspieler, als Musiker (ich erinnere mich gut an „Straingers in the night“) oder als Moderator und Enter- tainer. Ich erinnere mich an dich als Musiker bei dem unvergessenen Chorkonzert in der Zeidner Kirche, als Jugendchor und Kirchenchor gemeinsam das Programm gestalteten. Ich erinnere mich an dich als kompetenten Bandleader beim Landeswettbewerb „Ghiocelul de aur“ in Kronstadt. Ein paar Mädchen vom Gitarrenkränzchen durften als „Background- sängerinnen“ auftreten zu von dir arrangierten und einstudierten Stücken von Marius Ţeicu (z. B. “Frumoasele Duminici“). Wir gewannen den ersten Preis und durften nach der Preisverleihung im „Aro“ feiern.
Viele Jahre gingen ins Land, bis wir uns hier in Deutschland, in Ludwigsburg, wieder trafen. Seither kreuzten sich unsere Wege immer wieder, nicht nur musikalisch, sondern auch und vor allem menschlich. Dafür bin ich unendlich dankbar. Du hattest damals schon deinen ersten Herzinfarkt überstanden, und es fiel dir noch schwer, kürzer zu treten. Doch dein Gesundheitszustand verschlechterte sich und es blieb dir gar nichts anderes übrig, als auf dein geliebtes Saxophon zu verzichten, deinen Chor aufzugeben und schließlich auch deinen Beruf als Musiklehrer.
Dem Gitarrenkränzchen und dem Trio bist du jedoch erhalten geblieben, als Arrangeur und Begleiter. Schon die CD des Gitarrenkränzchens hast du bearbeitet und schließlich die des Trios - sicherlich mit letzter Kraft, doch mit sehr viel Einfühlungsvermögen und Fachkompetenz - aufgenommen und bearbeitet. Wir konnten dich bei den Proben und vor allem am Probenwochenende in unserem Münchener Wohnzimmer, das mit deinen technischen Gerätschaften zu einem Aufnahmestudio umfunktioniert wurde, genießen. Ja, genießen ist das richtige Wort. Wir haben konzentriert gearbeitet, aber immer fröhlich und enthusiastisch, und wir haben sehr viel erzählt. Fasziniert lauschten wir deinen Erinnerungen, die du stets mit einer guten Portion Humor und einer beneidenswerten Erzählgabe zum Besten gabst. Diese vielen und detaillierten Erinnerungen waren es wert, aufgeschrieben zu werden. Es freut mich so sehr, dass du meiner, manchmal vielleicht aufdringlichen Bitte nachgekommen bist und deine Erlebnisse zu Papier oder besser gesagt zur Festplatte gebracht hast. Und es freut mich, dass auch du Freude daran hattest, wie du mir versichertest. Du hast damit ein wertvolles Erbe hinterlassen, indem du einen bisher noch nicht dokumentierten Aspekt des Zeidner Musiklebens festgehalten hast.
Danke, lieber Laci für deine Musik, für deine schriftlichen Erinnerungen, für die anregenden Erzählstunden, für die zahlreichen Telefonate, die mir immer wieder vor Augen führten, wie man schwierige, ja dramatische Situationen im Leben meistern kann. Ich habe menschlich viel von dir gelernt.
„Să-ţi fie ţărâna uşoară“.
Ruhe in Frieden.
Netti Königes