Rehabilitation des Presbyteriums macht Weg frei für Neuwahl

Das Landeskonsistorium der evangelischen Kirche in Siebenbürgen hat das Zeidner Presbyterium im Dezember rehabilitiert. Die Nachbarschaft berichtet erst heute darüber, da sie auf eine schriftliche Begründung wartet. Da diese noch aussteht, möchte sie zumindest darüber berichten, wie sich die Lage aus ihrer Sicht darstellt.

Wir erinnern uns: Am 5. Oktober 2007 hat das Landeskonsistorium das Zeidner Presbyterium aufgelöst mit der Begründung, vom Bezirks- und Landeskonsistorium nicht genehmigte Immobiliengeschäfte getätigt zu haben. Gegen Pfarrer Klaus Martin Untch wurde ein Disziplinarverfahren eingeleitet. Die Aufgaben des abgesetzten Presbyteriums übernimmt das Bezirkskonsistorium Kronstadt mit Dechant Christian Plajer an der Spitze. Siebenbürgische Pfarrer beschwerten sich darauf hin beim Bischof in Hermannstadt und in einem offenen Brief, dass die Strafe für so ein Vergehen viel zu hart sei und forderten deren Rücknahme. Dieser Beschwerdebrief könnte der Auslöser für ein Umdenken in der Landeskirche gewesen sein. Die Rehabilitation geschah noch vor Weihnachten, so dass der Weg frei wird für Neuwahlen.

Am vierten Advent fanden dann unter Aufsicht des Dechanten und Bezirkskirchenkurators die Presbyteriumswahlen statt.  Außer Erwin Göbbel, der sich nicht mehr zur Wahl stellte, wurden alle Presbyter wiedergewählt. Für den ausgeschiedenen Presbyter Göbbel ist Jutta Adams nachgerückt. Nun wartet allerdings das Presbyterium, dass es vom Bezirkskonsistorium auch eingesetzt werden kann. Diese Prozedur scheint sich noch etwas hinzuziehen, da die Wahl angefochten wurde. Nun muss das Bezirkskonsistorium zunächst dieses Problem lösen.

Pfarrer Untch wurde unterdessen auf die Pfarrstelle Großscheueren/Stolzenburg versetzt. Er predigte noch am Heiligabend und zum letzten Mal am 1. Januar 2008. Dann verabschiedete ihn die Gemeinde und Kurator Arnold Aescht. Im Augenblick ist die Stelle noch nicht neu besetzt.

Unabhängig von all dem, was in Zeiden in den letzten Wochen passiert ist, haben Nachbarvater Udo Buhn und auch andere Mitglieder des Vorstands nie den Kontakt zur Zeidner Kirchengemeinde abgebrochen. Im Gegenteil: Die Spende für die Weihnachtsbescherung wurde pünktlich geschickt und auch die Unterstützung von "Essen auf Rädern" läuft wie gewohnt weiter. Der Nachbarvater hat auch immer darauf hingewiesen - zum letzten Mal auf der Zeidner Adventsfeier in München, dass nie die Rede davon war, dass sich ein Mitglied des Presbyteriums persönlich bereichert hat oder dass er persönliche Vorteile aus diesen Immobiliengeschäften erzielte. Die Immobiliengeschäfte wurden wohl getätigt, um die schwierige finanzielle Situation zu mildern, etwa als es um die Renovierung des Turms ging.

Die Zeidner Nachbarschaft wünscht sich selbstverständlich eine gute Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde, dem Bezirkskonsistorium und der Landeskirche und hofft auf eine einvernehmliche Lösung noch im ersten Halbjahr.


Udo Buhn