26.12.2017

Brigitte Vladarean, geb. Petri, feiert 25-jähriges Dienstjubiläum im Pfarramt

Als während der kurzen Amtszeit von Herrn Pfarrer Heinz Georg Schwarz im Jahr 1992 die Suche nach einer geeigneten Nachfolgerein für die ausgeschiedene Pfarramtssekretärin, Birgit Steinbinder, geb. West, begann, war die Gemeinde froh mit Brigitte Vladarean, geb. Petri, im September 1992 eine Bewerberin gefunden zu haben, die glücklicherweise ihren Lebensmittelpunkt weiterhin in Zeiden sah und die gewillt war, diese Tätigkeit im Pfarramt zu übernehmen.

Und da ihr in der Anfangszeit mit Irene Kenzel, geb. Kraus, die ehemalige Messnerin der Kirchengemeinde und ihr zudem eine erfahrene „Bürokraft“ zur Seite gestellt wurde, konnte sie eingearbeitet und mit dem notwendigen Rüstzeug einer „Sekretärin“ ausgestattet werden. Doch nicht nur „Irenetante“, sondern auch Ruth Schwarz (die Tochter von Pfarrer Schwarz), Jutta Adams, Pfarrer Schwarz und Kurator Arnold Aescht standen ihr in dieser schwierigen Umbruchzeit im Pfarramt mit Rat und Tat zur Seite und führten sie in den pfarramtlichen Dienst ein.

Die Evangsche Kirchengemeinde befand sich nach 1990 in einem strukturellen Wandel mit gravierenden Veränderungen, den die Gemeinde in den vergangenen Jahrzehnten, ja Jahrhunderten so schwerwiegend noch nie erlebt und durchgemacht hatte. Vieles von dem, was sie zu erledigen und zu bewältigen hatte und was plötzlich zu ihren originären Aufgaben als Sekretärin zählte (u.a. Kasse, Telefon, Korrespondenz, Ausschreiben der Kasualien, Teilnahme an Gottesdiensten, Ahnenpässe herausschreiben etc.) war neu, sehr neu.

Das anhaltende Ausbluten der Gemeinde tat weh und jeder Ausreisewillige, der nach ihrem Dienstantritt dem Pfarramt wegen diverser Urkunden und Bescheinigungen seine Aufwartung machte und sich von ihr  verabschiedete, führte ihr schmerzlich vor Augen, dass Ihre künftigen pfarramtlichen Dienste, ihre ruhige Art, ihre Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit im Pfarramt später nur noch Wenigen, vor allem älteren Zeidnern, zu Gute kommen sollte.

Die weiter besorgniserregende Reduzierung der Seelenzahl von 715 (1992) auf 581 Seelen (30. November 1995) in den ersten drei Jahren ihrer Tätigkeit ließ erkennen, dass die einst größte Landkirchengemeinde im Burzenland nur noch ein Schattendasein früherer Jahrzehnte führte. Doch das Leben ging auch in Zeiden weiter, denn die Kirchengemeinde war existent, hatte einen Pfarrer, funktionierende Gremien und vor allem einen überdurchschnittlich engagierten Kurator, der sich sehr rührig um die Gemeinde kümmerte. Das war sehr wichtig. Und so veränderten sich die Aufgaben in der Kirchengemeinde und auch im Pfarramt unter dem damals so umtriebigen Kurator Arnold Aescht nach und nach. Vor allem kamen immer wieder neue Aufgaben hinzu. Der Dienstauftrag der Sekretärin weitete sich aus. Liest man die jährlichen Rechenschaftsberichte der Kirchengemeinde, besonders die der Anfangsjahre nach der Wende von 1990 bis 1996, so stellt man fest, wie vielfältig das Gemeindeleben und die Bemühungen um neue Gemeindeaktivitäten in der Kirchengemeinde, trotz Abwanderung, damals waren. Brigitte Vladarean versuchte sich diesen ständigen Veränderungen anzupassen, ihren Teil zum gemeinschaftlichen Gelingen beizutragen und mit ihrer Arbeit beiden „Chefs“ – Pfarrer und Kurator – und den Gemeindegliedern gerecht zu werden.

Mittlerweile sind 25 Jahre vergangen. Sicher keine leichten Jahre für sie. Keine ihrer unmittelbaren  Vorgängerinnen im Amt (u.a. Eva Aescht und Birgit Steinbinder) kann auf so viele Dienstjahre verweisen wie sie. Keine von ihnen hat drei Pfarrern in Folge „gedient“. Pfarrer Schwarz, Pfarrer Untch und Kurator Aescht sind Geschichte. Pfarrer Hartig und Kurator Peter Foof bestimmen heute gemeinsam mit dem Presbyterium die Richtung in der Kirchengemeinde und „beschäftigen“ Brigitte Vladarean nach Kräften. Die Aufgaben sind nicht weniger geworden. Im Gegenteil - Neues ist hinzugekommen. Und dennoch hat sich vieles, vor allem die Form und die Wertigkeit des kirchlichen Lebens, in der einst so starken Kirchengemeinde, verändert. 

Wenn heute jemand die Kirchengemeinde kennt, dann ist sie es. Für die dort lebenden Gemeindeglieder ist sie schlicht weg eine Institution. Durch die Zeidner Begegnungen der Jahre  1997, 2004, 2007, 2014 und 2017 haben viele Zeidner als Besucher dieser Begegnungen die Gelegenheit gehabt, Brigitte kennen und schätzen zu lernen. Die Kirchengemeinde in Zeiden kann sich glücklich schätzen, sie in ihren Reihen zu haben und auf diese Kontinuität und ihre Erfahrung im Pfarramt zurück greifen zu können.

Auf die Frage, was sie sich in Bezug auf ihre Arbeit in der Gemeinde in Zukunft gerne wünscht, antwortet sie: „Ehrenamtliche Leute aus der Gemeinde, die sich für das Gemeinschaftsleben begeistern lassen, das ist es, was ich mir gerne wünsche“. Wer die Situation in der Gemeinde kennt, der weiß, dass die Antwort nur allzu verständlich ist.

Anlässlich dieses runden Dienstjubiläums dankt der Vorstand der Zeidner Nachbarschaft Brigitte Vladarean für Ihre langjährige Tätigkeit und treuen Dienste im Pfarramt und wünscht ihr weiterhin alles Gute und noch viele gesunde Dienstjahre. Damit verbunden ist selbstverständlich auch unsere Hoffnung auf eine weitere gute Zusammenarbeit zum Wohle unserer Nachbarschaft und der Kirchengemeinde in Zeiden.

Helmuth Mieskes