Grüße aus der Heimat. Zeiden in Ansichtskarten

Eine neue Publikation hat die Zeidner Nachbarschaft pünktlich zu ihrem 16. Nachbarschaftstreffen in Ulm veröffentlicht. Unter dem Titel „"Grüße aus der Heimat: Zeiden in Ansichtskarten" wurde das neue Buch von Udo Buhn und Balduin Herter als Heft 6 der Reihe „"Zeidner Denkwürdigkeiten" herausgegeben. Gesammelt und bearbeitet wurden die hier publizierten Ansichtskarten von Udo Buhn, der das „"Zeidner Bildarchiv" für die Zeidner Nachbarschaft eingerichtet hat.

Der Bildband zeigt unsere Stadt, wie sie sich seit Beginn dieses Jahrhunderts bis heute gewandelt hat. In seinem Vorwort schreibt der Zeidner ältere Nachbarvater Balduin Herter, dass diese Ansichtskarten neben dem gemüthaften Erinnerungswert zugleich auch eine Dokumentation der unvergessenen
Heimat darstellen. Udo Buhn geht in seiner Einführung zum Buch kurz auf das Medium Ansichtskarte ein.

Die Herausgeber waren bemüht, eine sorgfältige Auswahl von Ansichten aus Zeiden vorzulegen. Die über 90 zum Teil historischen Abbildungen zeigen Gesamtansichten und Gassen, den Marktplatz mit Glockenturm und Kirchenburg, Kirche und Friedhof, öffentliche Gebäude, Vereine und Trachten, Waldbad, Gastronomie und ortsansässigen Unternehmen.

Die ältesten Karten stammen aus dem Jahr 1902 und zeigen den Oberen Markt mit dem Zeidner Berg im Hintergrund beziehungsweise den Schulfestplatz und die Alte Neue Schule, während die jüngsten Abbildungen aus den Jahren 1995 beziehungsweise 1996 stammen. Anhand der Gesamtansichten und der Bilder vom Marktplatz lässt sich die Entwicklung der früheren Marktgemeinde und heutigen Stadt im Laufe des zu Ende gehenden Jahrhunderts leicht erkennen. Auch eine Luftaufnahme des Stadtkerns von 1994 konnte in den Band aufgenommen werden. Dieses Bild von Dr. Georg Gerster, im Rahmen des Projektes „Dokumentation siebenbürgisch-sächsischer Kulturgüter" entstanden, ist das einzige Foto, das nicht als Ansichtskarte vorliegt.

Von besonderem Wert sind vor allem für Leserinnen und Leser jüngeren Alters die historischen Abbildungen, die Zeiden in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts zeigen. Erwähnt werden sollen hier beispielsweise die Ansichten vom Zeidner Waldbad, die zwischen 1904 und 1938 entstanden sind. Aber auch die Postkarten mit Zeidner Trachten (ca. 1910 entstanden) oder eine Karte von der Einweihungsfeier des Gefallenendenkmals im Kirchhof im Jahre 1928 besitzen volkskundlichen beziehungsweise historischen Wert.

Der Band „Grüße aus der Heimat: Zeiden in Ansichtskarten" ist für alle Zeidnerinnen und Zeidner, aber auch für alle anderen Siebenbürger Sachsen zu empfehlen, bringt er uns allen doch ein Stück Heimat in Erinnerung. Das Buch, in hervorragender drucktechnischer Qualität hergestellt, kann bei Udo Buhn bestellt werden.

Rainer Lehni,  Zeiden in Ansichtskarten,  in: ZG 85 (1998),S. 26.