08.09.2023

13. MoWa-Treffen in Vorderbüchelberg

Nein, die 13 war keine Unglückszahl, und es gab auch keine Verletzte, Unfälle oder sonstige negativen Vorkommnisse – es hat alles gepasst auf dieser 13. Veranstaltung der Zeidner Motorrad- und Wanderfreunde, das diesmal auf der Schwäbischen Alb stattfand. Der älteste Teilnehmer, Kurt Schoppel mit 84 Jahren, erinnerte daran, dass es in Zeiden schon Anfang der 60er Jahre eine Gruppe von begeisterten Bikern (wie das neudeutsch so heißt) gab, und dass er sich freut, dass diese Tradition weiter anhält.

Es ist in der Tat ein bewegender Moment, wenn dann die große Gruppe der Motoradfahrenden Samstagvormittag sich in Reih und Glied aufstellt – man sollte meinen, es ist sind die Ritter der Tafelrunde in ihrer Montur und den übermächtigen Helmen – von den „fetten“ Maschinen erst gar nicht zu sprechen. Selbst der 78jährige Erwin Depner ist dabei und  hat es sich nicht nehmen lassen und auf alte Tage noch so ein mächtiges Gerät angeschafft.

Es entwickelt sich langsam zur Tradition, dass diese Veranstaltung am ersten Wochenende im September stattfindet, und Egmond Kauffmann plädierte in seiner Begrüßung dafür, diesen Termin beizubehalten, was auf breite Zustimmung stieß. Egmond veranstaltete in diesem Jahr das erste Mal dieses Wochenende mit tatkräftiger Unterstützung seiner Gattin Astrid (geb. Barf). Großes Dankeschön dafür, und alle Teilnehmer wünschen sich natürlich, dass es weitergeht, was Egmond auch zusagte.

Altnachbarvater Udo Buhn rief in seiner Begrüßung alle Anwesenden auf, für die Zeidner Veranstaltungen zu werben, damit diese noch ein paar Jahre weiter Bestand haben. Er erinnerte daran, dass das MoWa-Wochenende als reine Motorrad-Veranstaltung begann, und dass heute mittlerweile die Wanderer in der Mehrheit sind – was den Fortbestand rettet. Und bevor das Skitreffen Gefahr läuft, durch sinkende Teilnehmerzahlen auszufallen, schlug er vor, daraus ein SkiWa-Wochenende  zu machen, heißt, dass auch Wanderer herzlich willkommen sind, was eigentlich schon seit Jahren so auch passiert.

Dazu passten dann nahtlos drei kurze Filme, die Lorant Aescht von den letzten Zeidner Veranstaltungen hierzulande zusammenstellte, vom letzten MoWa- und Skiteffen und vom Auftritt auf dem Heimattag in Dinkelsbühl – alles, eine gute Werbung und ein indirekter Aufruf - auch für all diejenigen, die immer mal wieder gerne in diesem besonderen Gemeinschaftsgefühl „baden“ wollen.

Denn es zeigt sich immer wieder, dass solche Wochenenden doch etwas Besonderes sind, dass die gemeinsamen Erinnerungen, Erlebnisse und Geschichten was stark Verbindendes haben. Und natürlich schweift man immer wieder in den Gesprächen in die Vergangenheit ab und bedauert nun in unserer Generation, dass man Eltern und Großeltern zu wenig ausgefragt hat.

Zwei aktuelle Beispiele, über die der „Zeidner Gruß“ dabei ist, Informationen zu sammeln und über die in Vorderbüchelberg gesprochen wurde: Wer weiß noch etwas über das Kino? MoWa-Mitveranstalterin Astrid, geb. Barf, hatte bei ihren Eltern ein paar wenige Unterlagen zum Kino gefunden, war doch ihr Großvater der Gründer. Und der Altnachbarvater hatte erste Bilder zu Gaststätten in Zeiden gefunden. Auch auf diesem Wege also der Aufruf: Wer Material – in welcher Form auch immer, dazu hat, kann sich gerne an den Altnachbarvater oder den Schreiber dieser Zeilen wenden.

Aber wie der Name  der Veranstaltung sagt, es wurde bei schönstem Wetter auch gewandert und Motorrad gefahren. Astrid hatte für die Wanderer eine abwechslungsreiche Tour durch Wald und Wiese rund um die Löwensteiner Berge zusammengestellt. Zehn Kilometer galt es zu gehen, und der Wald erinnerte sehr stark an den Zeidner Waldbadweg. Und weil es auf dem Weg keine Einkehrmöglichkeit gab, hatte jeder seine Jause eingepackt, einige richtig „sächsisch“ mit Zwiebel, Fettbrot und Schnaps.

Die Motorrad-Fahrt-Eindrücke fasst Egmond so zusammen:

Die Motorradtour -  Schwäbisch-Fränkische Wald

Was gut funktionieren soll, will gut geplant sein. Nach mehreren Erkundungsfahrten stellte ich eine Route mit mehreren Teilabschnitten zusammen, die ich im Vorfeld an alle Motorradfahrer sendete. Am Samstag nach dem Frühstück und obligatorischen Gruppenfoto  machten wir uns, 15 Motorradfahrer,  in einer Gruppe auf die erste rund 29 Kilometer kurze Rundtour, um herauszufinden, ob so eine große nicht eingespielte Gruppe funktioniert.

Vom Gasthof fuhren wir über Löwenstein und die unter  Motoradfahrern allseits bekannte Löwensteiner Platte zurück nach Vorderbüchelberg. Da alles erstaunlich gut geklappt hat, entschieden wir uns weiterhin als eine Gruppe zu fahren. So ging es über Spiegelberg, Jux-Kopf, Gronau, Oberstenfeld zum Rastplatz Schloss Lichtenberg.

In einem großen Holzrahmen genannt Fernseher,  machten wir in herrlicher Kulisse mit Blick auf die Festung Hohenasperg, Schwarzwald bis hin zu den Nordvogesen das erste Gruppenfoto. Weiter ging es vorbei am Sonnenhof von Andrea Berg über mehrere kleine Ortschaften Richtung Welzheimer Wald.

Dort angekommen fuhren wir über schöne Waldpassagen und Kehren Richtung Murrhardt, wo wir den nächsten Stopp am Waldsee geplant hatten. Da die Zeit ziemlich knapp wurde, entschieden wir uns spontan, über den Ebnisee auf direktem Weg zum Pferdehof von Susanne Stolzenberg und Karl-Heinz Josef nach Helpertshofen zu fahren.

Dort angekommen haben uns Susanne und Karl-Heinz mit Wienerle, Holzofenbrot, Senf und Erfrischungsgetränken verwöhnt. Ein herzlicher Dank an die edlen Spender!! Da wir rechtzeitig mit den Wanderern um 16 Uhr am Gasthof zum Goldenen Ritter sein wollten, machten wir uns geschlossen auf die Rückfahrt.

So entschied ich mich, nicht nur nach Navi zu fahren, sondern baute noch ein paar kaum befahrene mir bekannte Schleichwege ein. Kurz vor Erreichen des Gasthofs hielt ich an, um die Gruppe zu informieren, dass ich vorfahren werde, um uns beim Eintreffen mit der Helmkamera zu filmen. So begrüßte ich dann mit Abklatschen jeden einzelnen Motorradfahrer.

Stolz auf unsere Leistung, musste ich feststellen: Dafür, dass wir nicht mehr die jüngsten  sind, sind wir vorbildlich gefahren. Nach dem Abstellen der Motorräder hat sich der Altnachbarvater bei mir für die gutorganisierte Tour (ca. 200 Km) und ich bei allen Motorradfahrern für ihr ausgezeichnetes Verhalten in der Gruppe bedankt.“

Dass der Altersdurchschnitt der Teilnehmer auf solchen Veranstaltungen nach oben geht, zeigt sich auch am „Abendprogramm“, heißt, die Gespräche werden im Allgemeinen dem Tanz vorgezogen.  DJ Lorant hat alles gegeben, seine komplette Anlage mit Lichtern, mit allem Schnick-Schnack eingepackt, immer mal wieder auch die Musikrichtungen geändert, um die Leute auf die Tanzfläche zu locken, aber für einen ganzen Abend Tanz reicht die Kondition schon lange nicht mehr. Immerhin wurde bei ausgelassener Stimmung zwischendurch auch getanzt. Die Mitternachtsbrotzeit mit rotem Zwiebel, Speck, Wurst, Vinete fehlte auch diesmal nicht – gespendet von Astrid und Egmond.

Sonntagmorgen dann noch die übliche Abschiedszeremonie in bester Stimmung und dem üblichen Versprechen, sich sehr bald wieder zu sehen.

hk

 

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