13.03.2020

35. Zeidner Skitreffen – „We are Family…“

Wir sind Familie – das war das Lied, das der „Musikaufleger“  - neudeutsch auch DJ genannt – spielte, nachdem Udo Buhn, Altnachbarvater und Gründer des Zeidner Skitreffens, ein paar Begrüßungssätze zum diesjährigen Skitreffen der Zeidner Nachbarschaft sagte, das seit 13 Jahren in der Jugendherberge im Sudelfeld stattfindet. Damit ist im Großen und Ganzen schon mal ein wesentliches Merkmal so eines Treffens – das im Übrigen mittlerweile von einer Menge weiterer Nachbarschaften (HOGs) auch organisiert wird – beschrieben.

Das ist das Schöne an so einem Treffen – es kommen die „Pioniere“, also die schon seit Gründung im Jahre 1984 auf dem Brauneck bei Lenggries dabei waren, die Anekdoten „von damals“ erzählen können, und immer wieder auch Neue, die danach begeistert nach Hause fahren. Aber genau aus dieser guten Mischung entsteht das Zusammengehörigkeitsgefühl, wo jeder mit jedem kann und eine gemeinsame Mitmach-Ebene findet – halt „we are Family“.

Aber natürlich soll nicht verhehlt werden, dass es keine Selbstverständlichkeit ist, solche Veranstaltungen auf die Beine zu stellen, dass der Organisator, in diesem Fall, Thorsten Kraus, sich schon große Mühe geben muss, dass 60 bis 70 Leute dann den Weg in die Jugendherberge im Sudelfeld finden. Zumal – wie dieses Jahr geschehen – zum Beispiel in München so gut wie keine Flocke gefallen ist, und man sich fragt, was man im Sudelfeld denn tun soll.

Aber es hat mal alles wieder gut geklappt – Anfang März von Freitag auf Samstag hat es in der Nacht geschneit, von Samstag auf Sonntag nochmals, so dass die Bedingungen für die Wintersportler fast optimal waren. Das Gute an so einer Veranstaltung ist, dass mittlerweile immer mehr Nichtwintersportler kommen, die den Tag für eine Wanderung/Spaziergang in der Natur genießen und auch den geselligen Teil zu schätzen wissen. Sprich Freitagabend Tanz, Samstagnachmittag Après-Ski mit Polonaise auf der Jugendherberg-Terrasse und Samstagabend wieder Tanz. Und hier darf sich die Nachbarschaft in der glücklichen Lage schätzen, einen ganz guten und erfahrenen  „Musikmacher“ in ihren Reihen zu wissen, denn  DJ Adi (Adrian Königes) ist sonst auf den Weltmeeren unterwegs und legt auf Kreuzfahrtschiffen auf und kann problemlos auf die Zielgruppe der Gäste von 3+ bis 83+ Jahre eingehen - also vom Schlumpf-Tanz bis zum „Böhmischen Traum“ geht alles.

Nochmals zum 35-jährigen Jubiläum: Organisator Thorsten Kraus ließ sich etwas Besonderes einfallen und warf Samstagabend den Holzkohle-Grill an, so dass es als Abendessen mititei gab. Ebenfalls Teil des Abendprogramms ist die Auszeichnung der „Veteranen“, also derjenigen, die schon seit vielen Jahren dabei sind. Thorsten Kraus wurde zusätzlich für sein fünfjähriges Jubiläum als Organisator gewürdigt und alle hoffen, dass er es weiter macht. Gründer Udo Buhn und sein Nachfolger Theo Thut schafften jeweils 15 Jahre. Schwieriger gestaltete sich die Ehrung der Sieger im jährlich stattfindenden Ski-Wettbewerb. Hier hat der Zuspruch und das Interesse von Jahr zu Jahr abgenommen, so dass die beiden Organisatoren Theo Thut und Christian Schmidts ein Jahr aussetzen möchten, in der Hoffnung, dass es bis übernächstes Jahr mehr Interessenten für den Wettbewerb gibt.

Nicht abgenommen hat dagegen das Interesse an der Samstagmitternacht-Brotzeit mit siebenbürgischer Bratwurst, Bratfett, Grieben, Speck, „“evangelischem“ Speck, rotem Zwiebel – was halt zu so einem Sachsenfestschmaus eben dazugehört, um das sich dankeswerter Weise Familie Schmidts kümmert – und das mittlerweile in drei Generationen - und einem kalten Weißwein, gesponsert vom Altnachbarvater.

Alles in allem ist das Fazit positiv: gute Stimmung, reibungslose Organisation, Wetter hat gepasst, generationenübergreifendes Treffen. Und dennoch sollte die Anmerkung erlaubt sein, dass es für die EHRENAMTLICHEN Organisatoren solcher Veranstaltungen kein Zuckerschlecken und keine Selbstläufer mehr sind – trotz des vielen positiven Feedbacks, dass sie am Ende einsammeln. Der Spruch „Wir kommen sicher wieder“ ist längst keine Garantie mehr, dass es auch so passiert. Zu groß sind die Ablenkungen und anderweitigen Angebote, so dass der Organisator (fast) um jeden Teilnehmer zu kämpfen hat. Und deshalb ein umso größeres Dankeschön an Thorsten Kraus und seine Helfer, dass sie wieder ein unvergessliches Wochenende auf die Beine stellten.

Hans Königes

 

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