Ziemlich grünes Zeidner Skitreffen

Vielleicht haben die Sachsen im Allgemeinen und wir Zeidner im Besonderen den Spruch, wonach der (Wetter-)Gott unsereiner sein soll, zu arg strapaziert. Auf jeden Fall gab es in diesem Jahr die Quittung dafür, denn im Sudelfeld, dort wo seit Jahren das Zeidner Skitreffen stattfindet, war es diesmal Mitte März ziemlich grün. Schon der ganze diesjährige Winter war eigentlich nix - kein Schnee, keine Kälte. Und so blieb es auch bis zu diesem 29. Treffen. Zwar hatte Altnachbarvater Udo Buhn zwei Wochen vor dieser traditionsreichen Veranstaltung via E-Mail „Motivationsfotos“  an alle Teilnehmer verschickt, auf denen noch genug Schnee im Sudelfeld zu sehen war. Danach aber schien zwei Wochen die Sonne bei Temperaturen zum Teil um die 20 Grad,so dass am Wochenende des Skitreffens dann doch die Farben grün und braun auf den Pisten dominierten. Einige ganz Mutige trauten sich auf die paar wenige geöffneten Piste und fuhren ein paar Schwünge herunter, aber spätestens gegen Mittag gaben sie dann doch auf, denn das Zu-Fuß-Überqueren der Pisten mit den Brettern in der Hand gestaltete sich als recht schweißtreibende Angelegenheit.

Diejenigen, die sich diese Anstrengung nicht antun wollten, spazierten gegen Mittag gleich von der Jugendherberge, dort wo das Quartier liegt, zur Hütte am Fuße des Sudelfeldhanges. Diese öffnete extra für die Zeidner Gruppe, denn es war insgesamt sehr wenig los. Und für den Wirt hätte sich das Öffnen nicht gelohnt, aber mit den Zeidnern als Gästen…

Bei einigermaßen schönem Wetter – es waren nicht die 20 Grad der Vortage - , aber dennoch warm genug, um den Tag auf der Terrasse genießen zu können, wurde viel gelacht, viel erzählt, viele alte Geschichten aufgewärmt. Traditionell findet am späten Nachmittag vor der Jugendherberge das Après-Ski statt mit Musik, Tanz und Glühwein. Auch das musste nach Innen verlegt werden, denn pünktlich zum Beginn dieses Programmpunktes fing es an zu regnen. Flexibel wie die Zeidner nun mal sind, tranken sie den Glühwein jetzt im Essraum, und tanzen können sie sowieso überall.

Der offizielle Teil nach dem Abendessen gestaltete sich diesmal kürzer als sonst, denn es konnten keine Sieger ausgezeichnet werden – ein Rennen zu veranstalten wäre bei den ungünstigen Wetterbedingungen ganz schwierig gewesen, wie Organisationsmanager Theo Thut versicherte. So zeichnete er wie jedes Jahr ein paar Altgediente aus, unter anderem  Walter Spitz und Karlheinz Josef, weil sie schon 25mal dabei waren oder Brigitte Thut, Ralf Kahler und Theo Zeides für das 20jährige Jubiläum. Anschließend warben Altnachbarvater Udo Buhn für die vierte Zeidner Begegnung, die bekanntlich vom 8. bis 10. August in unserem Heimatort stattfindet und Jugendvertreter Rüdiger Nierescher lud zum nächsten MOWA-Treffen vom 12. bis 14. September wieder ins Tannheimer Tal ein. Zum Schluss baten Organisator Theo und Musikmacher Lorant Aescht die Teilnehmer darum, sich Gedanken zu machen, wer ihre Aufgaben übernehmen möchte. Theo macht es seit 15 Jahren und will zum 30jährigen Jubiläum 2015 abgeben, und auch Lorant würde mit seinen dann bald 55 Jahren nicht mehr den DJ spielen wollen und auch mal ein „Bier in Ruhe trinken“, wie er erzählte. Vor allem auch etwas weniger schleppen, denn seine Gerätschaften haben es in sich. Nach ersten Informationen soll es gerüchteweise für die DJ-Nachfolge Hoffnung geben, der Skitreff-Manager wird aber noch intensiv gesucht. Und beide, Theo und Lorant, haben eine intensive Einarbeitung zugesichert – jetzt muss nur noch der Sprung ins kalte Wasser gewagt werden. Vielleicht wäre es eine Option, wenn  so eine „Arbeitsperiode“ von Anfang an auf eine gewissen Zeit begrenzt wird, so dass es – wie es leider oft bei ehrenamtlichen Aktivitäten der Fall ist – nicht ein „Lebenslang“ bedeutet.

Die Spätveranstaltung – also der Freitag- und der Samstagabend  – laufen ziemlich ähnlich ab, es wird viel erzählt und viel getanzt, Lorant legt auf und die Hütte bebt.In diesem Jahr – vielleicht weil alle etwas ausgeruhter waren, hatte man den Eindruck, dass einige besonders loslegten. Wie auch immer – die Stimmung war zeitweise so, dass man bei einigen das Gefühl hatte, dass sie alles geben, nach dem Motto: Man weiß ja nicht, wann es das nächste Mal wieder so gut sein wird. Von der vierjährigen Lara (Tochter von Doris und Theo Zeides) bis zum 66jährigen Werner Ziegler – sie alle hatten einen Riesenspaß auf der Tanzfläche. Das ist es, was auch Jugendliche an solchen Veranstaltungen so schätzen -  es ist ein generationenübergreifendes Treffen, bei dem sich jeder wohlfühlt. Und so soll es auch bleiben. Samstagmitternacht  - mittlerweile ein nichtfehlen-dürfender  Höhepunkt  - ist die von Familie Schmitz organisierte Jause (bayrisch Brotzeit) – mit siebenbürgischen Spezialitäten wie Speck, Bratwurst, roten Zwiebeln und einem zum Reinknien guten evangelischen Speck, bei dem selbst ein Veganer neidisch werden könnte. Ergänzt durch einer 20-Liter-Weinspende vom Altnachbarvater.

Alles in allem also ein Treffen, bei dem die 100prozentigen Skifahrer wohl etwas zu kurz gekommen sind, aber alle anderen Teilnehmer dieses Wochenende als schönes Ereignis verbuchen werden.  Der Dank geht in erster Linie an Theo, der gerne wieder ein volles Haus, also 100 Teilnehmer, gehabt hätte, aber 70 ist auch schon ein Spitzenwert, und es zeigt sich ja immer wieder – es kommt nicht auf die Masse an. Und auch Lorant hat am Musikpult wieder alles gegeben. DANKE euch, und wir freuen uns schon jetzt auf 2015.

Hans Königes

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