Friedrichroda (IX): Körperliche Ertüchtigung zu Wasser und zu Land

Natürlich gehörten - wie bei jedem Treffen auch - sportliche Aktivitäten zum Programm. Und es ging schon um sieben Uhr in der Früh los, als diejenigen, die trotz anstrengender Nacht, mit wenig Schlaf auskamen sich im Schwimmbad des Hotels trafen. Die einen setzten ihre Gespräche des Vorabends im Becken fort, andere wiederum versuchten sich richtig abzustrampeln. Eine halbe Stunde später waren schon die nächsten dran. Rüdiger Zell, unser fleißiger „Zeidner Gruß“- und Buchversender, aber auch passionierter Leichtathlet, hatte in der Früh um halb acht zum Waldlauf geladen. Zwar kamen nicht so viele wie ins lauwarme Schwimmbecken, aber immerhin gut eine Handvoll Zeidner folgte Rüdiger Freitag und Samstag auf fast zehn Kilometer durch den Thüringer Wald.

Freitag nach dem Mittagessen fand dann die erste Ballsportart statt. Wie auch beim vergangenen Treffen durften die Zeidner das Schwimmbecken in eines für Wasserball umbauen. Sportorganisator Kuno Kraus hatte dafür extra aufblasbare Tore mitgebracht. Wie zu erfahren war, soll es ein ausgeglichenes Spiel zwischen Alt und Jung gegeben haben. Gewonnen haben die Zeidner. Das wurde zum geflügelten Wort bei allen Ballsportarten, wenn die Frage kam: „Woi huet gewannen?“.

Der Samstagnachmittag nach dem Wunderkreis-Gehen als Aufwärmtraining bildete dann den sportlichen Höhepunkt, denn es liefen parallel (zum Bedauern einiger Jugendlicher) die weiteren sportlichen Aktivitäten: Volleyball, Fußball und Handball.

Volleyball fand auf der Wiese vor dem Hotel statt, weil das Freibad, wo eine schöne Anlage ist, noch gesperrt war. So konnte das Spiel nicht unter den gewohnt professionellen Bedingungen stattfinden. Die Beteiligten mussten mit Phantasie und Improvisationskunst ein Seil zwischen zwei Masten befestigen, das als Netz diente,  und mit Klebeband das Spielfeld markieren.  Der Spaß stand im Vordergrund, und den hatten die Volleyballer eindeutig.

Keine Probleme mit den Rahmenbedingungen hatten dagegen die Fußballer, die eine Vereinsanlage benutzen durften und die Handballer, die in der Halle des Gymnasiums antraten. Auch das Fußballspiel erfreute sich reger Beteiligung - von Grundschulkindern bis zu einigen 50+Papas, waren alle Altersklassen gut vertreten. Und auch hier soll es ein ganz ausgeglichenes Match gegeben haben,  in dem der Spaß im Vordergrund statt und vor allem – keiner verließ verletzt den Platz.

Das konnte man auch vom Handballspiel sagen: Nach zweimal 20-Minuten Spielzeit verließen so ziemlich alle zwar wohlbehalten, aber doch recht erschöpft, das Feld. Mit Wehmut war schon während der gesamten Veranstaltung festzustellen, dass es das traditionsreiche Aufeinandertreffen von Alt, also der „Colorom“-Mannschaft, und Jung, der „Glashausmannschaft“, nicht mehr geben wird. Die Ex-Colorom-Spieler wie Manfred und Klaus Tittes, Heinz Barf, Edi Boltres, Udo Buhn oder Helmut Mieskes waren zwar da, verzichteten aber auf einen Einsatz, lediglich Helmut Göltsch opferte sich und stellte sich ins Tor und war zusammen mit Christian Schuster auf der Tribüne für die Unterhaltung des Publikums zuständig.
Die Jungen von damals waren jetzt die Alten - mit Ernö Csaszar im Tor, der zum Treffen aus Siebenbürgen angereist war, oder Nori Truetsch, Otti Preidt, Horst Urbany, Harry Eiwen, Lorant Aescht, Hans Königes. Ausgeholfen hat die 40+Generation mit Hans-Georg Zeides, Marius Diamantstein und Klaus Kueres. Die größte Unterstützung lieferten allerdings drei topfite Mädels, die auch im richtigen Leben Handball spielen oder spielten – nämlich Nicole Nierescher, Elke Bartesch und Sandra Dichtl, Enkelin von Hugo Heitz. Elke gab vor drei Jahren als erste weibliche Spielerin ihr Debüt. Schiedsrichter des Spiels war wie immer Hugo Heitz. Dass Handball nach wie vor eine gewisse Popularität genießt, ließ sich auch daran erkennen, dass auf der Tribüne passionierte Zuschauer saßen, die trotz der durchwachsenen Spielqualität ihre Freude an dieser Begegnung hatten.

Unter dem Strich ein großes Plus für die gelungenen sportlichen Aktivitäten und ein Dankeschön an Kuno Kraus, dass er wieder Jugendlichen und Junggebliebenen eine große Freude bereitete.

Hans Königes