26.06.2019

Zeidens bestes Dinkelsbühl-Jahr

Wer mit so einer Überschrift beginnt, der sollte sich bitteschön gleich zu Beginn bei all denen bedanken, die dieses schöne Pfingstwochenende am Heimattag an der romantischen Straße ermöglicht haben – was ich hiermit tue.  Das Urteil dürfte unter Umständen etwas pauschal ausfallen, denn wenn etwas gelingt, braucht es auch viele, engagierte Menschen und viele Helfer, Mitmacher – und die gab es.

Also, was waren die erfolgreichen Bausteine dieses schönen Zeidner Wochenendes auf dem Heimattag? Die Zeidner Blaskapelle ist im Umzug mitmarschiert – und hat sich sieben exzellente Musiker aus Franken als Verstärkung geholt. Wenn eine Trachtengruppe mit einer Blaskapelle vornewegmarschiert verleiht das dem ganzen Auftritt viel mehr Emotionalität, Feierlichkeit, heitere Stimmung und gute Laune. Dann die Trachtengruppe - 36 Teilnehmer machten mit. Selbst unsere „Berufsmarschierer“ wie Hermann Kassnel (37mal) und Hans Schuster (39mal), meinten, dass sie sich kaum an einen so großen Auftritt erinnern.

Und ich denk, wir hatten die Sympathien der jubelnden Zuschauer auf unserer Seite mit zwei Bollerwägen und einigen kleinen Kindern in Tracht. In einem Wagen saß Maximilian Spiegler mit seiner Trommel, Mama Harriet spielte in der Kapelle, Oma Karin Kraus zog den Wagen. Im anderen Luna Wenzel, die nun schon seit sechs Jahren dabei ist. Und rund um die Wägen die kleinen Jungs Daniel Greger, zwei Jahre alt, den  Vater Robert viel auf den Armen trug, und sein fünfjähriger Bruder Simon. Und dazu die Bachmann-Töchter, alle unter zehn Jahre alt, die dank Mamas und Omas Unterstützung mitmarschierten und ebenfalls einen Riesenspaß hatten, dabei zu sein.

Ebenfalls in der Gruppe dabei, Zeidens neuer stellvertretende Bürgermeister, Erwin Albu, der extra zu dieser Veranstaltung angereist war und nur auf dem Zeltplatz übernachtete, um „das Budget der Stadt nicht überzustrapazieren“, wie er versicherte. Und auch Zeidens Pfarrer Andreas Hartig, der sich in Heidelberg weiterbildet, nutzte die Gelegenheit, den Zeidnern in Deutschland seine Aufwartung zu machen.

Nicht in der Zeidner Gruppe mitmarschiert, aber aus unserem Heimatort angereist, war die sächsische Tanzgruppe unter der Leitung von Christine Vladarean und Mihai Barlea. Sie gehörten zu den Ehrengästen und marschierten ganz vorne im Zug, während die Zeidner Nachbarschaft irgendwo in der Mitte stand.

Ihren ersten Tanzauftritt am Heimattag hatten die Zeidner nach dem Trachtenumzug vor der Gaststätte, dem „Amalfi“, in der sich seit diesem Jahr die Nachbarschaft trifft. Sobald es mit dem „Tanzständchen“ losging, blieben Touristen und Interessierte stehen und klatschten begeistert mit. Das Gleiche wiederholte sich ein paar Stunden später, als die Zeidner Blaskapelle zu einem Ständchen ansetzte und selbst die Gäste aus den Nachbarlokalen aufstanden und zum Zuhören auf die Strasse kamen und einige sogar tanzten. Und spätestens als Altnachbarvater Udo Buhn mit seinen Holzlöffeln die Kapelle zur Löffelpolka begleitete, erreichte die heitere, fröhliche Stimmung ihren Höhepunkt.

Noch einen Satz zu „unserem“ Italiener. Er wurde sehr positiv aufgenommen, auch wenn zwischendurch lange aufs Essen gewartet werden musste. Aber das Personal zeigte sich immer gut gelaunt, versuchte das Beste aus der gelegentlich sehr stressigen Situation zu machen. Und wenn das Umarmen, Erzählen, Herumstehen zwischen den Tischen kein Ende nahm und die Kellner nicht durchkamen, sagte Wirt Vincenzo nur gelassen: „Ich komme auch aus einer Großfamilie, in der 30 Leute am Tisch sitzen, reden, herumstehen.“ Denn eines ist sicher: Mit so einem Ansturm der Zeidner auf das neue Lokal hatte niemand gerechnet.

Gerade in den letzten Jahren verirrten sich immer weniger Zeidner in den „Dinkelsbühler Hof“, und zum Teil saß ein kleines  Häuflein an ein bis  zwei Tischen. Jetzt „verirrten“ sich im Laufe des Sonntagnachmittag gut über 150 Zeidner im „Amalfi“. Einem Meindt Harry waren die 600 Kilometer aus Bremen nicht zuviel, oder eine Senta Depner kam nach 35 Jahren wieder vorbei, wie sie zugab. Und solche Beispiele ließen sich diesmal zuhauf nennen. Auf jeden Fall freut sich die Nachbarschaft über den guten Zuspruch der Generation der 50- bis 65-Jährigen. Der Generationswechsel findet langsam statt mit der erfreulichen Beobachtung, dass doch einige zu Pfingsten den Weg nach Dinkelsbühl einschlagen. Ok, das Wetter hat sicher das Seine getan und dem einen oder anderen die Entscheidung erleichtert, zu kommen.

Abgerundet haben die Zeidner Präsenz die Fußballer, die als Schwarzburg Kickers am Turnier am Pfingstsamstag teilnahmen. In der sogenannten Todesgruppe, sprich mit zwei Siegern der Vorjahre in der Gruppe, erzielten die jungen Spieler einen Sieg, ein Unentschieden und zwei Niederlagen. Uwe Christel hat mit viel Enthusiasmus aus seinem Umfeld ein paar fußballinteressierte Zeidner, Siebenbürger und Deutsche eingesammelt, die unbedingt auch nächstes Jahr mitmachen wollen. Und zwei Fußballväter haben dankenswerterweise den Jungs eine Runde Mici und Bier gespendet.

Zum Schluss nochmals ein dickes DANKESCHÖN an alle Mitmachenden und Dabeigewesenen – und wir rechnen mit euch ALLEN auch nächstes Jahr ganz fest – und ihr dürft ruhig auch eure Freunde, Verwandte mitbringen - wir freuen uns über jede/n.

Hans Königes

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