Zeidner Fasching feiert 25jähriges Jubiläum in Schwäbisch Gmünd

Anfang der 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts siedelten im Raum Schwäbisch Gmünd die ersten Zeidner Familien an. Im Gepäck brachten sie auch so manche Tradition aus dem Kulturleben ihrer alten Heimat mit. Und so lag es auf der Hand,  dass nach  ersten Jahren der Eingewöhnung Lehrer Hans Preidt die Initiative ergriff  und einen Faschingsball  ins Leben rief. Die Begeisterung war so groß, dass die Gaststätte  „Fuchs",  wo alles seinen Anfang nahm, schon ab der ersten Veranstaltung gut besucht war. All die Jahre wurde es ein  munteres Faschingstreiben: Bilder schmückten die Wände, die meisten Gäste kamen verkleidet, und jedes Mal wurde überschwänglich getanzt und gefeiert.

Die musikalische Begleitung  lag zunächst in den Händen von  Emmi Preidt, und später spielte Michael Wiener auf dem Akkordeon auf. Nach einige Jahren wurde es dann doch zu eng: Das Interesse am Ball wuchs ständig,  aus den Kindern wurden Jugendliche, die auch dabei sein wollten, und so entschloss man sich, nach Schechingen in den „ Löwen“ umzuziehen.

Die positive und regelmäßige Berichterstattung machte den Fasching  bekannter und populärer, so dass  immer mit einem gut gefüllten Haus zu rechnen war. Seit vergangenem Jahr nun gastiert der Fasching in Schwäbisch-Gmünd-Zimmern im Gasthof „Krone“. Voriges Jahr noch mit Musik vom Band konnte heuer zum 25. Faschingsjubiläum Alleinunterhalter Walter Rieger aus Augsburg gewonnen werden, der den Gästen munter einheizte.

In all diesen Jahren versuchten die Veranstalter durch verschiedenste humorvolle Beiträge  für die nötige Abwechslung und gute Stimmung zu sorgen. Oft genug stand die Feier unter einem bestimmten Motto, manchmal mit aktuellem Bezug, wenn es etwa um den Euro, die Wirtschaftskrise oder die Schweinegrippe ging. Hier einige Beispiele:

2000: Ein Tag ohne Lachen ist ein verlorener Tag.

2001: Wirf dein Rheuma in die Ecke, tanz und lach mit deiner Schnecke.

2002: Euro hoch, die Mark ging nieder, ihr Narren seid froh wir feiern Fasching wieder.

2006: Die Frauen sind an der Macht, die Männer haben ausgelacht.

2009: Wirtschaftskrise hin oder her, wir tanzen weiter kreuz und quer.

2010: Lieber eine Schweinerippe   als eine Impfung  gegen Schweinegrippe.

2011: Allen Kummer sollen wir verjagen in den heutigen Faschingstagen.

2012: Fasching in Schechingen ade, wir feiern in Zimmer ole.

2013:  Was sind schon 25 Jahre auf dieser schönen Welt, wir feiern Fasching weiter,  so lange es uns gefällt.

Faschingsgäste, die von Anfang an dabei waren, sind:

Hans Preidt, Hans, Rosa Josef , Rosi und Helmut Mieskes, Emmi und Egon Kueres, Elvira und Hans Kassnel, Fini und Daniel Welther, Friedel und Michael Wiener, Tomi Gieb, Emmi Dück, Tilli und Otto Neudörfer, Friedchen und Hans Zerbes, Marianne und Hermann Kassnel, Brigitte und  Edgar Preidt, Dagmar Tontsch, Monika Santa, Liane und Hans Patru, Christine Josef, Susanne und Karlheinz Josef, Dietlinde und Ludwig Maier, Fini und Helmut Mieskes, Christel und Gerhadt Nierescher u.v.a.

Faschingsfreunde mit längerer Anreise: Adi und Manfred Kuwer , Gerlinde und Franz Buhn, Helga Grenner, Effi und Pitz Kaufmes, Rosemarie und Peter Prömm , Krista und Karl Bertleff, Edith und Helmut Wenzel, Christa und Horst Pechar, Annette und Hans Königes, Anneliese, Emmi und Heinz Mieskes, Erika Nagy , Franziska und Otti Neudörfer, Gerda und Otto Blum, Herti und Gerhard Kasper, Anne und Klaus Oyntzen, Renate und Otto Barf, u.v.a.

Nicht unerwähnt sollen diejenigen bleiben, die humoristische Beiträge lieferten wie:

Hans Preidt, Helmut Mieskes sen., Hans Kassnel, Franz Buhn, Kurt Schoppel, Anneliese Liess, Hermann Kassnel, Adi Kuwer, Gertrud Wertiprach, Monika Santa.

In diesem Jahr besuchten nun fast 70 Gäste den Ball, um mit dem Veranstalterehepaar Marianne und Hermann Kassnel gemeinsam das 25-jährige Jubiläum zu begehen. Nach zögerlichem Beginn – Einlass war 18 Uhr – füllte sich gegen 19 Uhr der Raum im ersten Stock der „Krone“ in Zimmern. Marianne befürchtete, wie sie später zugab, mit Ehegatte Hermann den Abend allein verbringen zu müssen. Aber wie so oft wurde alles gut, die Leute kamen, es wurde viel erzählt und getanzt.

Für die nichtmusikalischen Darbietungen waren diesmal Hermann Kassnel, Effi Kaufmes, Netti Königes und die Gmünder Erwachsenentanzgruppe der Siebenbürger Kreisgruppe zuständig.  Hermann ließ die 25 Jahre im Schnelldurchlauf Revue passieren (siehe Zeilen oben) und präsentierte noch einen humorvollen Rückblick der wichtigen politischen, gesellschaftlichen Ereignisse der Welt- und Regionalgeschichte des vergangenen Jahres. Netti hatte ein paar Zitate gesammelt über die Berichterstattung der Zeidner Faschingsbälle in den 70er Jahren, als richtig groß gefeiert wurde – mit mehreren 100 Personen, Faschingszeitung, aufwändigen Verkleidungen, etc.  Und genau aus so einer alten Faschingszeitung las Effi vor. Es ging um einen Text, den Effi auf dem Faschingsball der Zeidner Kulturgruppen noch in der Ceausescu-Zeit  verfasste und vorlas.  Anlass war der Besuch einer Gruppe von EU-Parlamentariern im Herbst davor in Zeiden und die großen Bemühungen, bei diesen Herren aus dem Westen einen guten Eindruck zu hinterlassen, erst recht, nachdem die Kulturgruppen drei Stunden auf ihren Auftritt warten mussten.

Die Siebenbürger Tanzgruppe aus Schwäbisch Gmünd war heuer als Cowboy-Gruppe verkleidet und präsentierte entsprechende  Tänze aus dem Wilden Westen. Schließlich wurden alle aufgefordert mitzumachen. Ansonsten führten die Organisatoren Marianne und Hermann Kassnel souverän die Polonaise an, und genauso sicher im Urteil nahmen sie die Prämierung der Masken vor. In diesem Jahr gehörten zu den Ausgezeichneten ein Piratenpaar (Diete Maier und Enkelsohn), zwei schwarze Witwen (Susanne und Christa) in Teufelsbegleitung (Charly Josef und Horst Pechar) sowie ein Burgfräulein/Ritter-Paar (Netti und Hans Königes).

Hermann Kassnel bedankte sich schließlich bei allen Teilnehmern, „denn ohne euch ist es nicht möglich, solche schöne Feste zu feiern“.

Hermann Kassnel/Hans Königes

Schwäbisch Gmünd, im Februar 2013