Siebenbürgisches Mädel in der Harmonie in Heilbronn

Am Ostermontag fanden sich wieder über 120 Teilnehmer in der Tagungsstätte Löwenstein ein, um vorwiegend  deutsche Musik aus Südosteuropa kennenzulernen und einzustudieren. Die Veranstalter freuten sich, dass sie diesmal alle Anmeldungen berücksichtigen konnten. Das Besondere an der Löwensteiner Musikwoche ist die Tatsache, dass Jung und Alt, Siebenbürger und Nicht-Siebenbürger miteinander musizieren. Und das eine Woche lang von frühmorgens bis spätabends.  Es tönt buchstäblich aus allen Ecken und Enden des Hauses.  Die Früchte der Probenarbeit  mit ausgezeichneten Dozenten können bei mehreren  hausinternen Konzerten präsentiert werden.

Höhepunkt der Woche ist das große Abschlusskonzert, das heuer in der Harmonie in Heilbronn stattfand. Das Publikum im vollbesetzten Saal erlebte am 26. April ein hochwertiges und abwechslungsreiches Konzert mit Chor -und Orchesterwerken, die im Laufe der Woche äußerst akribisch erarbeitet wurden. Die Gesamtleitung lag in den Händen der sehr kompetenten ungarischstämmigen, mittlerweile in Wien lebenden Musikerin Erszebet Windhager-Gered.

Neben anderen Werken wurde zum ersten Mal in der Löwensteiner Musikwoche eine Operette einstudiert. „Das Mädel aus dem Kokeltal“ von Richard Karl Oschanitzky (1901-1971) konnte in Ausschnitten 76 Jahre nach der sehr erfolgreichen Uraufführung wieder auf die Bühne gebracht werden. Und wer Schlichtes erwartete wurde eines Besseren belehrt. Eine unglaublich farbige, auch anspruchsvolle Musik forderte und erfreute Sänger und Musiker  und erntete verdienten Applaus. Der Sohn des Komponisten, der Temesvarer Dirigent Peter Oschanitzky, war persönlich anwesend, was der Vorstellung eine besondere Note verlieh.

Was hat das alles mit Zeiden zu tun? Zeiden liegt in Osteuropa, wenn auch nicht im Kokeltal. Zeidnerinnen nehmen seit einigen Jahren an der Musikwoche teil. Und schließlich unterstützt die Zeidner Nachbarschaft dieses Projekt. Zurecht, denn die GDMSE (Gesellschaft für deutsche Musik aus Südosteuropa), die seit 29 Jahren die Löwensteiner Musikwoche veranstaltet, bietet damit die Möglichkeit (die einzige), die reiche Musikkultur der Region auch hier in Deutschland bekannt zu machen. So mancher Schatz wurde bisher gehoben und einem breiten Publikum präsentiert.

Es hat uns sehr gut gefallen, uns Zeidnerinnen Effikaufmes, Senta Hamlescher und Annette Königes. Wir freuen uns schon auf die Löwensteiner Musikwoche 2015.

Annette Königes