Notizen aus Zeiden 2009

Quelle: Transilvania Expres Kronstadt, Lokalausgabe Zeiden
Zusammengestellt von Rainer Lehni

Teil I.

Stadtrat boykottiert Tageszeitung

Der Zeidner Stadtrat hat mit 18 zu 1 Stimmen am 24. November 2008 entschieden, 2009 die Zusammenarbeit mit der Redaktion der Zeiden-Ausgabe der Kronstädter Tageszeitung Transilvania Expres nicht fortzuführen. Grund ist die angeblich nur negative Berichterstattung über Zeiden. Die Redaktion teilte mit, dass es in Zeiden jede Menge Probleme gibt, die sie nicht unter den Teppich kehren will. Man hat bisher die Beschlüsse und Mitteilungen des Stadtrates veröffentlicht und wird diese auch weiterhin tun, wenn dieser das wünscht. Die Zeiden-Ausgabe dieser Zeitung erscheint wöchentlich jeden Montag als vierblättrige Beilage. Die Gegenstimme bei der Entscheidung des Stadtrates kam übrigens von Erwin Albu, dem Vertreter des Deutschen Forums.

Weihnachtsbaumrabatt

Die Preise für Weihnachtsbäume sind 2008 wegen der geringeren Nachfrage gesunken. Auf dem Markt neben dem Krankenhaus kostete das weihnachtliche Grün zwischen 35 und 150 Lei (8,75 bzw. 37,50 Euro). Letztes Jahr wurden noch bis zu 300 Lei für einen Baum erzielt. Ein Händler bot Rentnern den Weihnachtsbaum zum Sonderpreis von 25 Lei (6,25 Euro) an.

Weihnachtspakete für Rentner

Die „Freie Rentnergewerkschaft“ schenkte ihren zahlenden Mitgliedern auch 2008 Weihnachtspakte mit Grundnahrungsmitteln wie Öl, Zucker, Mehl oder Nudeln. Insgesamt konnten 657 Rentner damit bedacht werden. Zusätzlich dazu sollten auch diejenigen Rentner aus Spendenmitteln beschenkt werden, die nicht Mitglied in dieser Vereinigung sind, deren Monatsrente aber unter 450 Lei (125 Euro) liegt.

Quelle: Transilvania Expres Kronstadt, Lokalausgabe Zeiden
Zusammengestellt von Rainer Lehni

Teil II.

Asphaltbelag muss wieder hergestellt werden

Der Zeidner Stadtrat hat beschlossen, dass der Asphaltbelag auf den Gehwegen nach Erdarbeiten wieder so hergestellt werden muss, dass keine Unebenheiten und Gefahren für Fußgänger und Straßenverkehr zurück bleiben. Betroffen sind hierbei Arbeiten an den Leitungen für Telefon, Internet, Gas, Wasser und Kanalisation. Die ausführenden Firmen sind dann auch zuständig für die ordnungsgemäße Übergabe der Asphaltbeläge.

Weihnachten im Gefängnis

Vor Weihnachten organisierte die Zeidner Haftanstalt erneut eine Verkaufsausstellung mit künstlerischen Werken von Gefängnisinsassen. Angeboten wurden unter anderem Graphiken, Malereien, Skulpturen und Weihnachtsartikel. Die Ausstellung fand zuerst auf dem Marktplatz in Kronstadt statt, und am nächsten Tag auf der Zeidner Promenade.

Vor dem Weihnachtsfest boten Schüler des Technischen Kollegs „Simion Mehedinţi“ und Jugendliche von verschiedenen NGOs Weihnachtslieder im Gefängnis dar. Am Zweiten Weihnachtstag fand ein Hip-Hop-Konzert in demselben statt. Der zuständige Gefängnispfarrer hielt in der Kapelle der Anstalt orthodoxe Weihnachtsgottesdienste für die Insassen. Wegen guter Führung erhielten 52 Gefangene über Weihnachten und Silvester die Möglichkeit einige Tage bei ihren Familien außerhalb der Anstalt zu verbringen.

3500 Personen mussten ins Krankenhaus

Rund 3500 Personen wurden im vergangenen Jahr im Zeidner Krankenhaus stationär behandelt. Die Patienten wurden in den 90 Betten untergebracht, die vom rumänischen Gesundheitsministerium für das Krankenhaus in Zeiden bewilligt wurden. Jedes Bett war durchschnittlich an 292 Tagen belegt. Für Verpflegung und Behandlung der Patienten wurden täglich rund 146 Lei (41 Euro) ausgegeben.

Kein Geld für viele Sozialhilfeempfänger

Über 500 Zeidner Sozialhilfeempfänger blieben vor Weihnachten ohne die vom Rathaus bisher ausbezahlte Unterstützung. Die für November 2008 zu zahlende Sozialhilfe, hätte Anfang Dezember ausbezahlt werde sollen. Wegen unvollständiger Unterlagen wurden die Auszahlungen an die Betroffenen, die mehrheitlich der Roma-Minderheit aus dem Mǎlin-Viertel angehören, eingestellt. Viele Sozialhilfeempfänger konnte bisher bei manchen Händlern Lebensmittel auf Pump kaufen und zahlten dann nach Erhalt der Sozialhilfe. In Windeseile hatte sich jedoch die neue Lage in der Stadt herumgesprochen, so dass Käufe auf Pump von den Händlern nicht mehr gewährt wurden. Am 22. Dezember protestierte ein 58jähriger tuberkulosekranker Mann nackt und mit einem Protestplakat beklebt vor dem Zeidner Rathaus, weil er seit einigen Monaten keine Sozialhilfe mehr erhalten hatte.

Im Dezember 2008 erhielten lediglich noch rund 100 Zeidner Einwohner Unterstützung in Form von Sozialhilfe.

Teil III.

Sportsaal muss bis 2010 errichtet werden

Die Zeidner Allgemeinschule Nr. 2 in der Nuferilor-Straße hat bislang keinen eigenen Sportsaal. Bisher hat hier das Kulturhaus mit Räumlichkeiten ausgeholfen. Nach Angaben des Kronstädter Schulinspektorates würde die Schule jedoch ab 2010 keine Betriebssgenehmigung mehr erhalten, sollte kein Sportsaal eingerichtet sein. Da es sich dabei um einen hohen Kostenfaktor handelt, hofft die Schulleitung nun auf positive Signale vom Zeidner Stadtrat.

Fußballplatz auf dem Weißland

In der Venus-Straße auf dem Weißland soll demnächst ein Fußballplatz errichtet werden. Den Beschluss hierzu traf der Zeidner Stadtrat am 27. November 2008. Hierfür stellt die Stadt ein 1000 Quadratmeter großes Gelände am Ende dieser Straße zur Verfügung.

Blumenmarkt vor der Eröffnung

Die Markthalle die vor einigen Jahren im Colorom-Viertel in der Nähe des Zeidner Rathauses gebaut wurde ist bekanntlich von der Bevölkerung nicht angenommen worden. Die paar Gemüse- und Obsthändler sind schon vor geraumer Zeit auf das Marktgelände im Măgura-Viertel hinter den evangelischen Friedhof umgezogen. Übriggeblieben sind die Second-Hand-Kleidungsverkäufer, die hauptsächlich der Roma-Minderheit angehören.

Der 2008 hier geplante Blumenmarkt soll nun voraussichtlich Ende Februar 2009 in Betrieb genommen werden. Die Blumen hierfür sollen aus den Niederlanden importiert werden, ferner sollen auch Geräte für den Gartenbau hier angeboten werden. Nicht einverstanden sind allerdings mit dieser neuen Marktmöglichkeit die Kleidungshändler, die hier lieber eine Ausweitung ihrer Verkaufsstände sehen würden.

Teil IV.

„Maibaum“ vor der Schwarzburg

In dem kleinen Park vor dem Hotel „Schwarzburg“, in dem sich auch das rumänische Heldendenkmal befindet, wurde vor einiger Zeit ein zweifarbiger blau-roter Mast aufgestellt, der einem bayrischen Maibaum ähnelt. Auf Anfrage mehrerer Bürger erklärte der Zeidner Bürgermeister Alexandru Popa, dass er von diesem Brauch in Deutschland erfahren und für Zeiden für gut befunden habe.

Weitere Renovierungsarbeiten im Stadtzentrum

Das Kulturinspektorat des Kreises Kronstadt hat weitere Renovierungsarbeiten an Gebäuden im Zeidner Stadtzentrum genehmigt. Sobald die nötigen Mittel im lokalen Haushalt zur Verfügung stünden, wolle man in diesem Jahr mit den Renovierungsarbeiten an der Poliklinik (dem Alten Rathaus), dem Kulturhaus sowie der städtischen Bibliothek (das ehemalige Stuhlrichteramtsgebäude) beginnen. Nach Angaben der Stadtarchitektin Claudia Bradu werden die Arbeiten an den drei Gebäuden rund 8 Millionen Euro kosten.

Arbeitslosenzahl steigt

Die Zahl der Arbeitslosen in Zeiden beläuft sich zur Zeit auf 267 Personen, im November 2008 waren es noch 246 und vor einem Jahr lediglich 120 Personen. Diese Zahl wird vermutlich in diesem Jahr weiter ansteigen, da Zeidens größter Arbeitgeber, Rolem, in den nächsten Wochen die Entlassung von 1000 seiner 3000 Beschäftigten angekündigt hat.

Finanzielle Lage der Rentner wird nicht besser

Die rumänische Regierung hat kürzlich festgelegt, dass im Laufe des Jahres die Mindestrente auf  350 Lei (ca. 83 Euro) angehoben wird. Für die große Mehrheit der rund 4.000 Rentner in Zeiden wird sich wohl nicht viel ändern, da die meisten älteren Bürger Renten von ca. 400 Lei (ca. 95 Euro) haben.

Teil V.

Zeidner Umgehungsstraße noch in weiter Ferne

Eine der Hauptverkehrsstraßen Rumäniens, die Nationalstraße DN 1, durchquert Zeiden. Der in den letzten Jahren stark zugenommene Verkehr hat dazu geführt, dass eine Umgehungsstraße im Osten der Stadt gebaut werden soll. Letztes Jahr hat der Stadtrat 60.000 Euro für eine Machbarkeitsstudie zur Verfügung gestellt. Herausgekommen sind die drei Straßenführungsvarianten die zwischen 8 und 12 Millionen Euro kosten sollen. Da selbst die günstigste Variante derzeit von Zeiden nicht zu finanzieren ist, ist der Bau der Umgehungsstraße noch in weiter Ferne. Für die Finanzierung dieses Straßenbaus sollen nun Strukturfonds der EU beantragt werden.

Unzureichende Heizung in der Alten Neuen Schule

Die mit Methangas funktionierende Heizung in der Alten Neuen Schule in der Marktgasse ist altersbedingt mittlerweile unzureichend, um die Klassenräume in diesem Schulgebäude entsprechend zu beheizen. Im heute sogenannten C-Gebäude der Allgemeinschule Nr. 1 ist die deutsche Abteilung der Schule untergebracht. In den Wintermonaten läuft die Heizung im Dauerbetrieb, die großen Räume können dennoch nicht mehr richtig beheizt werden. Das Gebäude wurde der Evangelischen Kirchengemeinde rückerstattet, diese wiederum hat es für eine symbolische Miete an die Stadt zurückvermietet. Die Schuldirektorin Elisabeta Merinde hofft, dass der Stadtrat im neuen Jahreshaushalt Mittel für dieses Schulgebäude zur Verfügung stellen wird.

Zwei Abteilungen im Gefängnis modernisiert

Zwecks Verbesserung der Unterbringungsmöglichkeiten der Insassen im Zeidner Hochsicherheitsgefängnis wurde mit der Renovierung der Anstalt begonnen. Bisher waren bis zu 30 Personen in einer Zelle untergebracht. In den beiden nun komplett renovierten Abteilungen werden künftig bis zu 112 Gefangene in 12-Bett-Zimmern untergebracht. Die bisherigen Renovierungs- und Modernisierungsarbeiten kosteten 1,235 Millionen Lei (ca. 310.000 Euro), die Gesamtkosten der Renovierungen wurden mit 3,4 Millionen Lei (ca. 850.000 Euro) veranschlagt.

Zeidner Bürger isolieren ihre Wohnungen

Nachdem die Heizzentralen, die früher die Zeidner Wohnblockviertel mit Heizung versorgt haben, aufgelöst wurden, muss jeder Blockbewohner selber für die Beheizung seiner Wohnung sorgen. Um die Heizkosten zu senken, fangen nun viele Bewohner an, ihre Wohnungen nach neuesten Standards zu isolieren. Die Kosten hierfür liegen bei rund 4.000 Lei (1.000 Euro) je Wohnung. Dadurch sparen die Bewohner angeblich bis zu 30 Prozent der bisherigen Heizkosten ein.

Bankkonten von Unternehmen gesperrt

Wegen ausstehender Abgaben an den städtischen Haushalt hat die Zeidner Stadtverwaltung im Dezember die Bankkonten von 30 Firmen sperren lassen. Die Sperrung bleibt bis zur vollständigen Zahlung der Schulden bestehen. Mit dieser Methode sind die termingerechten Zahlungen von Unternehmen im letzten Jahr deutlich gestiegen.

Teil VI.

Schule im Park wird renoviert

Das Schulgebäude der Allgemeinschule Nr. 1, das sich neben dem Theoretischen Lyzeum im Erlenpark befindet, soll demnächst umfassenden Renovierungsarbeiten unterzogen werden. Das rumänische Bildungsministerium und der Zeidner Stadtrat billigten kürzlich die vorgelegten Umgestaltungspläne des Gebäudes, das aus den 1960er Jahren stammt. Die hierfür benötigten Gelder kommen aus Fonds der Europäischen Union sowie dem lokalen Haushalt. Neben den nötigen Renovierungen wird das Gebäude eine Mansarde enthalten, in dem mehrere Laborklassenräume untergebracht werden. Zudem soll es komplett neue Sanitäreinrichtungen geben.

Gärten sollen an Mieter verkauft werden

Auf dem Gebiet der Stadt Zeiden gibt es einige Hausbesitzer, die als Gärten ausgewiesene Flächen von der Stadtverwaltung angemietet haben. Einige dieser Mieter haben nun den Wunsch geäußert, diese Gärten zu kaufen. Der Zeidner Vizebürgermeister Cãlin Ivan erklärte, dass die Stadtverwaltung von der Präfektur des Kreises Kronstadt prüfen lässt, wie diese Gärten verkauft werden können. Die Präfektur muss feststellen, ob die bisherigen Mieter ein Vorkaufsrecht haben oder diese Flächen öffentlich versteigert werden. Es handelt sich dabei um mehrere Hektar Grundflächen.

46 Munitionsteile letztes Jahr gefunden

Auch mehr als 65 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs werden noch häufig Munitionsteile gefunden, die eine Gefahrenquelle für den Menschen darstellen. Im Kreis Kronstadt wurden die meisten Funde dieser Art im Kreisvorort Kronstadt gemacht. Gleich dahinter folgt Zeiden, wo 2008 insgesamt 29 Projektile, Granaten oder Bomben gefunden wurden. Die Entschärfung erfolgte durch Sondereinheiten, Personen kamen dabei nicht zu Schaden.

Zahl der streunenden Hunde bleibt hoch

Die Anzahl der streunenden Hunde bleibt in Zeiden weiterhin sehr hoch. Die einzige Firma im gesamten Kreis Kronstadt, die auf das Einfangen der herrenlosen Vierbeiner spezialisiert ist, konnte 2008 insgesamt 207 Hunde in Zeiden einfangen. Die hierfür bereitgestellten Finanzmittel wurden allerdings nicht ausgeschöpft, da die Firma keine weiteren Kapazitäten hat. Laut Angaben des Zeidner Rathauses wird die Gesamtzahl der herrenlosen Hunde im Stadtgebiet auf etwa 1000 geschätzt.

Teil VII.

120 Fuhrwerke in Zeiden

Nach Angaben des Agrarbüros im Zeidner Rathaus sind zurzeit 120 Fuhrwerke in Zeiden angemeldet. Paradoxerweise wurden aber bisher Registriernummern von 1 bis 256 vergeben. Das liegt daran, dass öfters mal die Nummernschilder verloren gehen und diese dann für 30 Lei (7,5 Euro) neu beantragt werden.

Gemeinschaftspolizei gegen Altkleiderhändler

Seit Mitte Dezember 2008 geht die Zeidner Gemeinschaftspolizei hart gegen die Altkleiderhändler vor. Wer außerhalb der hierfür vorgesehenen Stände am Colorom-Markt Altkleider verkauft, wird mit einer Geldstrafe von 500 Lei (125 Euro) und Beschlagnahmung der Ware bestraft. Die Gesamtsumme der bisher ausgesprochenen Strafen liegt bei 4.000 Lei (1.000 Euro). Die hauptsächlich der Roma-Minderheit angehörenden Verkäufer waren bisher oft im Bereich der Promenade mit ihren Second-Hand-Kleidungsstücken unterwegs

"Mit Eminescu hinter Gittern"

Das von Claudiu Staier, dem Psychologen des Zeidner Gefängnisses, geschriebene Theaterstück „Mit Eminescu hinter Gittern“ wurde anlässlich des Geburtstags des rumänischen Nationaldichters Mihai Eminescu im Januar im Theoretischen Lyzeum aufgeführt. Die 13 Akteure sind allesamt Insassen des Zeidner Gefängnisses, 7 von ihnen besuchen als Schüler dieses Lyzeum.

Büsten für den Erlenpark

Sechs Büsten von Zeidner Persönlichkeiten sollen künftig auf der Strecke zwischen Lyzeum und Weihergasse den Erlenpark (der heute Sonnenpark heißt) zieren. Die Idee stammt von der Zeidner Stadtarchitektin Claudia Bradu, die diese Initiative dem Zeidner Stadtrat vorgeschlagen hatte. Damit will man den Bürgern Persönlichkeiten der Zeidner Vergangenheit näher bringen. Zwei Büsten wurden bereits 2008 angeschafft, die anderen konnten wegen hierfür fehlender Mittel im letzten Jahr noch nicht bestellt werden. Um welche Persönlichkeiten es hier geht, schreibt die Kronstädter Tageszeitung allerdings nicht.

Eine ähnliche Initiative wurde bereits 2006 gestartet, in dem die Straßen im neuen Nelkenviertel auf der Danska nach sechs sächsischen und rumänischen Persönlichkeiten Zeidens benannt wurden. Dass dieses der Bevölkerung bisher kaum bekannt ist, liegt daran, dass diese Straßen bisher noch keine Straßenschilder haben. Laut Zeidens Vizebürgermeister Călin Ivan sollen die fehlenden Schilder demnächst angebracht werden.

Teil VIII.

Geplanter Blumenmarkt wandert womöglich ab

In der Colorom-Markthalle war seit letztem Jahr ein Blumenmarkt geplant, den eine holländische Firma hier einrichten wollte. Da aber die der Roma-Volksgruppe angehörenden Altkleiderverkäufer ihre Verkaufsplätze hier nicht aufgeben wollen, sucht der holländische Investor nun eine neue Örtlichkeit in Kronstadt. Das Zeidner Rathaus hat leider keine für beide Seiten akzeptable Lösung gefunden. Die Roma-Händler selbst sind allerdings mit den unzureichenden hygienischen Bedingungen in der Halle nicht zufrieden und fordern vom Rathaus eine Verkaufszulassung für den Markt im Viertel 9 Mai. Die Verwaltung weigert sich jedoch, diese zu erteilen, und hat außerdem den Verkauf im Stadtzentrum und auf der Promenade untersagt.

750 Straßenlampen in Zeiden

In Zeiden gibt es rund 750 Straßenlampen, die der nächtlichen Beleuchtung der Stadt dienen. Hinzu kommen rund 100 Lampen in den Parks und Alleen. Vor 1989 gab es praktisch nur auf jedem vierten Straßenmasten eine Lampe, heute findet man auf jedem zweiten eine. Die Stadtverwaltung betrachtet das bis auf wenige Ausnahmen als ausreichend.

Parkplatzverordnung verabschiedet

Der Zeidner Stadtrat hat die neue Parkplatzverordnung für das Stadtgebiet verabschiedet. In den Wohngebieten dürfen nur Anwohner Parkplätze anmieten beziehungsweise ersteigern. Jetzt muss nur noch die endgültige Einrichtung dieser Parkplätze abgewartet werden.

Zeidner Umgehungsstraße nimmt Konturen an

Im Februar wurde der Plan für die Zeidner Umgehungsstraße vorgestellt. Aus drei Varianten wurde mit 13 Millionen Euro zwar die teuerste ausgewählt, aber auch die „beste“ laut Rathaus. Die Straße wird 7,2 Kilometer lang sein, eine Brücke über den Neugraben, zwei Überführungen über die Bahnlinie und Zufahrtsmöglichkeiten für landwirtschaftliche Maschinen haben. Von Kronstadt kommend wird die Nationalstraße DN1 vor den Glashäusern rechts abgehen und parallel zur Bahnlinie verlaufen. Im Bogen an Zeiden vorbei geht es bis zur Heldsdörfer Straße und weiter bis zum Hundsberg, wo man wieder auf den heutigen Straßenverlauf Richtung Fogarasch trifft.

Roma bebauten illegal sieben Hektar Grund

Nach dem Abriss des Zeidner Zigeunerviertels in den 1960er- Jahren wurden dieser Volksgruppe fünf Hektar Grund auf dem Weißland zur Verfügung gestellt , wo Häuser gebaut werden konnten. Vor Kurzem hat die Zeidner Stadtverwaltung eine Inventarisierung der Grundstücke im heute „Mălin“ genannten Roma-Viertel vorgenommen. Es wurde festgestellt, dass nach 40 Jahren die hier wohnenden Roma nicht nur die fünf bereitgestellten Hektar bebaut haben, sondern weitere sieben Hektar Grundfläche. Die gesetzliche Lage dieser Bauten ist im Moment unklar; die im Grundbuch eingetragenen Eigentümer könnten jederzeit ihre Ansprüche geltend machen.

Kindergarten und Ärzte in ehemaliger Notarswohnung

In der ehemaligen Notarswohnung beziehungsweise dem Krankenhaus neben dem evangelischen Pfarrhaus war in den letzten Jahrzehnten ein Waisenhaus untergebracht. 1998 hatte die Stadt Zeiden dieses für zehn Jahre an den Kreisrat Kronstadt vermietet, dem das Waisenhaus untersteht. Die Stadt Zeiden will nun einen Teil des Gebäudes anderweitig nutzen. Für die 30 hier lebenden Kinder bleibt noch Platz genug übrig. Geplant ist, dass die Hausärzte aus der sanierungsbedürftigen Poliklinik – dem Alten Rathaus – über dem Kirchenburgeingang hierher umziehen. 2010 muss auch der Kindergarten in der Bahngasse sein Domizil räumen, da das Gebäude an die früheren Eigentümer rückerstattet wurde. Dieser Kindergarten soll dann ebenfalls auf diesem Hof untergebracht werden.

Teil IX.

Arbeitslosenzahlen im Kreis Kronstadt steigen

Bedingt durch die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise steigen seit Herbst letzten Jahres auch die Arbeitslosenzahlen in Rumänien wieder. Ende Januar stieg die Zahl der Arbeitslosen im Kreis Kronstadt um 0,43 Prozent auf 4,76 Prozent, lag aber noch unter dem Landesdurchschnitt von 4,9 Prozent. In Zahlen ausgedrückt, waren 11.903 Personen von Arbeitslosigkeit betroffen. In den Städten waren 6.865 Personen arbeitslos gemeldet, während 5.038 Arbeitslose in ländlichen Ortschaften lebten. Kronstadt zählt 3.779 Arbeitslose, gefolgt von Fogarasch 749, Siebendörfer/Săcele 702, Zernen/Zărneşti 543, Rosenau 490, Zeiden 288, Reps 164, Viktoriastadt 83, Weidenbach 42 und Predeal 25. Für Februar wurde ein weiterer Anstieg dieser Zahlen erwartet, da allein Rolem Zeiden die Entlassung von 748 Angestellten im Februar angekündigt hatte. Ein Gewerkschaftsführer von Rolem dagegen erklärte Mitte Februar, dass das Unternehmen 1.069 Entlassungen ausgesprochen hätte. Hiervon seien vor allem jene Angestellten betroffen, die sich weigerten, neue Verträge mit einer Vier-Tage- Woche zu unterschreiben, beziehungsweise Gewerkschaftsmitglieder seien.

Wasserproblem in Zeiden bleibt

Seit der Staudamm am Turcu-Bach unterhalb des Königsteins an eine private Firma verkauft wurde, befürchtet die Stadt Zeiden, eine jederzeit mögliche Sperrung des Trinkwassers, sollten die Zahlungen an dieses Unternehmen nicht regelmäßig erfolgen. Das zuständige kommunale Dienstleistungsunternehmen Măgura Codlei versucht daher, die ausstehenden Gebühren von den Bürgern möglichst zeitnah einzutreiben. Rund 60 Prozent der Zeidner zahlen ihre Rechnungen innerhalb von 30 Tagen. Wer nach 90 Tagen die Rechnung noch nicht bezahlt hat, erhält schriftlich eine letzte Zahlungsfrist von fünf Tagen eingeräumt, andernfalls werden juristische Schritte eingeleitet. Aus Furcht, dass die Wasserzufuhr für die ganze Stadt unterbrochen werden könnte, hat der kommunale Dienstleister begonnen, die Wasserzufuhr zu den Anwohnergesellschaften mit ausstehenden Zahlungen zwischen vier und zehn Stunden täglich zu unterbrechen, um Wasser zu sparen. Im Januar waren davon die Anwohner in sechs Straßen betroffen, die insgesamt 50.935 Lei (11.985 Euro) offene Forderungen hatten. In den ersten drei Wochen im Februar wurden davon 12.769 Lei (3.000 Euro) beglichen. Wie ein Sprecher des städtischen Unternehmens mitteilte, können die Leute wegen fehlender Einkommen schlicht und einfach ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen. Währenddessen hat der Zeidner Stadtrat am 23. Februar beschlossen, die Gebühren für Trinkwasser und Abwasser zum 1. März zu erhöhen.

Städtische Vorhaben für 2009

Auch wenn die Finanzlage der Stadt Zeiden im Jahr 2009 nicht optimistisch stimmt, wird Zeiden nach Angaben des stellvertretenden Bürgermeisters Călin Ivan einige wichtige Vorhaben durchführen. Die Stadtverwaltung muss für Reparaturarbeiten am Straßenbelag im Jahr 2008 noch rund 4 Millionen Lei (940.000 Euro) bezahlen. Rund 1 Million Lei (235.000 Euro) wird laut Ivan für Straßenreparaturen im Jahr 2009 übrig bleiben. Ab April werden die im letzten Jahr begonnenen Modernisierungsarbeiten in der Hintergasse vorangetrieben werden, da diese höchste Priorität haben. Die Stadt hofft, die Arbeiten in diesem Jahr zur Hälfte erledigen zu können. Zurzeit sind bereits die Arbeiten an der Wasserzufuhr und Kanalisation fertiggestellt worden. Ebenfalls für 2009 sind Modernisierungsarbeiten im Colorom- Viertel vorgesehen, darunter Arbeiten an der Straßenbeleuchtung sowie Straßenarbeiten in den Vierteln Zeiden-Nord und 9. Mai. Sollten dann noch Gelder vorhanden sein, will die Stadtverwaltung die Muntişor-Straße und Teile des Weißlands asphaltieren lassen. Fertig werden sollen in diesem Jahr ferner die Arbeiten an der Wasserzufuhr und Kanalisation im Nelkenviertel sowie der Wasseranschluss der Hauptstraßen im Roma- Viertel Mălin.

Straßenschilder auf der Danska angebracht

Das vor ein paar Jahren neu errichtete Wohnviertel Garoafelor auf der Danska hatte bisher keine Straßenschilder. Das wurde öfters bemängelt. Vor Kurzem wurden diese nun angebracht. Die Straßen tragen die Bezeichnung mehrere sächsischer und rumänischer Persönlichkeiten Zeidens, darunter Albert Ziegler, Eduard Morres und Michael Königes.

Teil X.

Müllhalde muss geschlossen werden

Die Zeidner Müllhalde auf dem Weißland muss bis Jahresende geschlossen werden, da sie nicht den Normen der Europäischen Union entspricht. Da die Stadt Zeiden jedoch keine anderen Möglichkeiten zur Müllentsorgung hat, wird sich der Kreisrat des Kreises Kronstadt demnächst mit dem Problem auseinandersetzen.

Älteste Einwohnerin Zeidens ist 97 Jahre alt

Die älteste Einwohnerin Zeidens ist Ana Vlădău, die Ende März ihren 97. Geburtstag feierte. Sie ist Zeidner Abstammung, wurde aber in Bukarest geboren, wo ihre Eltern arbeiteten. Seit ihrem siebten Lebensjahr wohnt Ana Vlădău ununterbrochen in Zeiden. Ihr Mann starb vor 22 Jahren nach sechzigjähriger Ehe.Sie hat 5 Kinder, 17 Enkel, 26 Urenkel und einen Ururenkel, die sich alle gerne regelmäßig bei ihr einfinden.

Gemischte Streifen auf Zeidens Straßen

Seit April sollen gemischte Streifen aus Polizei und dem Sicherheitsdienst der Gemeinschaftspolizei regelmäßig auf Zeidens Straßen nach dem Rechten sehen. Damit will man die Straßenkriminalität in den Griff bekommen, ebenso werden die Teile der Stadt öfters besucht werden, die ein erhöhtes Kriminalitätsrisiko aufweisen.

Drastischer Rückgang beim Kaufverhalten

Die derzeitige wirtschaftliche Krise schlägt sich auch im Kaufverhalten der Zeidner Bevölkerung nieder. Der Umsatz in den Lebensmittelläden ist drastisch zurückgegangen. Die kleinen Läden in den Stadtteilen haben oft Umsätze von 200 Lei (47 Euro) am Tag, die zentraler gelegenen zwischen 200 – 400 Lei (47 – 95 Euro). Die Händler klagen, dass nur das Notwendigste gekauft wird, am besten verkauft sich Brot. Zu Weihnachten 2008 wurde im Vergleich zum Vorjahr nur die Hälfte des Umsatzes erzielt. Auch die Kleiderhändler auf dem Markt im Măgura-Viertel sorgen sich um ihre Existenz, da es oft Tage gibt, an denen sie keinen Umsatz verbuchen können.

Teil XI.

Romas beantragen Stromanschluss

Bisher war das Zeidner Roma-Viertel Mălin größtenteils noch nicht an Stromnetz, Wasserzufuhr und Kanalisation angeschlossen. Dafür steigt hier aber die Zahl der Bewohner. Eine Vertreterin dieser Volksgruppe erklärte, dass es Familien gibt, in denen bis zu 22 Personen in einem Raum leben.

In den letzten Jahren wurde der Anschluss an das Stromnetz aber nur teilweise umgesetzt. Die Behörden ließen die Strommasten aufstellen, um die Anschlüsse der Häuser ans Netz sollten sich die Anwohner selbst kümmern. Dies hatte zur Folg, dass viele Roma-Bewohner das Stromnetz anzapften. In letzter Zeit gab es deswegen mehrere Einsätze von Sondereinheiten. 2008 hatten sich drei Familien ordnungsgemäß an das Stromnetz anschließen lassen, in diesem Jahr sind es bereits zwölf Familien. Bei einem Antrag wurden selbst die Behörden stutzig, da die Inspektoren lediglich eine dreimal drei Meter große Holzbaracke vorfanden. Die Bewohner waren ordnungsgemäß gemeldet, also konnte die Stromzufuhr genehmigt werden.

Bessere Wasserqualität erwartet

Das städtische Dienstleistungsunternehmen „Măgura Codlei“ muss die Aufbereitung und den Transport des Trinkwassers vom Staudamm am unterhalb des Königstein gelegenen Turcu-Bachs bis nach Zeiden bezahlen, obwohl es mit der Wasserqualität unzufrieden ist. Durch verstopfte Kanalisationen in der Gegend Törzbug-Moieciu kommt es immer wieder vor, dass sich Abwasser in den Turcu-Bach ergießt. Hoffnungen setzt das Unternehmen in den regionalen Wasserverteiler in Kronstadt, der mit EU-Finanzmitteln sein Netz modernisieren und ausbauen will. Nach Abschluss dieser Arbeiten würde Zeiden mit Trinkwasser aus Tărlungeni östlich von Kronstadt versorgt werden. In Zeiden sind derzeit rund 60 Prozent der Wasserrohre über die normale Betriebsdauer hinaus, die ältesten Rohre stammen aus dem Jahr 1923. Zudem sind 30 Prozent der Zeidner Häuser nicht an das Kanalisationsnetz angeschlossen.

Einige Zeidner Straßen sind stark reparaturbedürftig

Einige Straßen in Zeiden sind zurzeit in einem reparaturbedürftigen Zustand. Betroffen sind vor allem Straßen im Viertel Înfrăţirea wie Libertăţii, Unirii und 15 Noiembrie aber auch die oberen Teile der Marktgasse. Durch Kanalisationsarbeiten in der Libertăţii-Straße wurde der relativ gute Stand der Straße vom Vorjahr sowie der dortigen Grünflächen bisher nicht wieder hergestellt. Viele Anwohner sind mit der Situation unzufrieden, da nach jedem Regen sich die Straße in ein Schlammfeld verwandelt. Der Zeidner Vizebürgermeister Călin Ivan teilte mit, dass zurzeit nur dringend notwendige Arbeiten ausgeführt werden, weil die Stadt noch rund 4 Millionen Lei (rund 950.000 Euro) für Reparaturarbeiten vom Vorjahr bezahlen muss. Mittlerweile wurde mit den Ausbesserungsarbeiten in der Libertăţii-Straße Ende März begonnen.

Umzug der Ärzte aus der Poliklinik beschlossen

Der Zeidner Stadtrat hat kürzlich beschlossen, dass auf das Anwesen der früheren Notarswohnung am Marktplatz (heute Langgasse 112 – 114), die zehn Arztpraxen aus der renovierungsbedürftigen Poliklinik umziehen können. Im Anwesen befindet sich bisher das Waisenhaus mit 30 Kindern. Ebenfalls auf diesen Hof soll der Kindergarten aus der Bahngasse umziehen, da das dortige Gebäude an den früheren Eigentümer rückerstattet wird.

Teil XII.

Zeidner Haushalt 2009 veröffentlicht

Die Stadt hat ihre Haushaltszahlen veröffentlicht. Die Stadt kann 30,72 Millionen Lei (7,33 Millionen Euro) „verteilen“. Von den Einnahmen werden 16,7 Millionen Lei eigene Einnahmen sein, 13,5 Millionen anteilige Summen aus der Mehrwertsteuer sowie 447.750 Lei Subventionen. Der größte Teil des Haushaltes – 18 Millionen Lei – geht für Personalkosten der Stadtverwaltung und städtischen Unternehmen drauf. 9 Millionen Lei sind für Anschaffungen und Dienstleistungen bestimmt. Zuschüsse gehen u.a. an die Gemeinschaftspolizei (98.000 Lei), Kulturhaus (200.000 Lei) und Krankenhaus (200.000 Lei). Für Sozialmaßnahmen sind lediglich 799.000 Lei vorgesehen, die sich wie folgt aufteilen: 384.000 Lei für Sozialhilfe, 200.000 Lei für Heizkostenzuschüsse, 45.000 Lei für die Unterstützung Neugeborener und 150.000 Lei für Familiengründungen. Für dringende Soforthilfen sind 20.000 Lei eingeplant 

Müllhalde wird geschlossen

Die Zeidner Mülldeponie hinter dem Roma-Viertel soll in diesem Sommer geschlossen werden, so dass der Zeidner Müll auf die Mülldeponie in Kronstadt gebracht werden muss. Dieses wird zur Folge haben, dass die Müllgebühren um das 2,5 bis 3-fache steigen werden. Wie der Müll nach Kronstadt gebracht wird, ist auch noch unklar. Die Traktoren, die in Zeiden zum Teil eingesetzt wurden, dürfen nicht durch Kronstadt fahren, die Mülldeponie hier befindet sich aber am anderen Ende der Stadt. Die Auflösung der Zeidner Mülldeponie samt Folgekosten für die nächsten 30 Jahre wird zur Zeit mit 2 Millionen Lei (477.000 Euro) angesetzt, die endgültigen Kosten soll aber erst noch errechnet werden.

Krankenhaus reicht das Geld bis September

Dem Zeidner Krankenhaus wurden vom rumänischen Gesundheitsministerium über die Krankenkassen etwa 3 Millionen Lei (ca. 715.000 Euro) zugeteilt. Das sind weniger Mittel als im Vorjahr. Hinzu kommt noch ein Zuschuss aus dem städtischen Haushalt in Höhe von 316.000 Lei (ca. 75.000 Euro). Nach Angaben der Krankenhausleitung würden diese Mittel lediglich bis zum Monat September ausreichen, der größte Teil des Geldes würde für die Gehälter der Angestellten benötigt.

Logistikpark genehmigt

Der Zeidner Stadtrat hat  grünes Licht für die Errichtung eines Logistikparks in Zeiden gegeben. Dieses Gelände umfasst 227.500 Quadratmeter an der Straße Richtung Wolkendorf. Eigentümer des künftigen gewerblichen Parks ist die Firma WDP Development Ro SRL, ein Tochterunternehmen des belgischen Unternehmens WDP.

Teil XIII.

Gebühren für Gemeindeweiden

Diejenigen Zeidner Einwohner, die ihre Nutztiere auf den Gemeindewiesen weiden lassen möchten, müssen ihre Jahresgebühren im Voraus bezahlen. Für Rinder beträgt diese Jahresgebühr 40 Lei (9,50 Euro), für Jungvieh 30 Lei. Bei Ziegen und Schafen beträgt die Gebühr 10 Lei, bei Lämmern 5 Lei sowie bei Pferden 70 Lei.Insgesamt hat der Stadtrat 500 Hektar Gemeindegrund als Weideflächen ausgewiesen. Die Rinder können auf der Steilau (30 Hektar), im Pferdegraben (80 Hektar) und am Kleinen Stein (60 Hektar) weiden. Für die Schafe sind 206 Hektar am „Schoinebierech“ an der Straße Richtung Wladein, 91 Hektar am Pichler-Tontsch hinter der Geflügelfarm am Zeidner Berg sowie vereinzelte Wiesen im Zeidner Wald sowie „Am Homm“ hinter dem Roma-Viertel vorgesehen. Zum 1. Januar 2009 wurden in Zeiden 330 Rinder und Kälber sowie 2.745 Schafe in Privatbesitz gezählt.

Chirurgie im Zeidner Krankenhaus eingerichtet

Seit dem Frühjahr funktioniert im vierten Stockwerk des Zeidner Krankenhauses die Chirurgie-Station mit den drei Abteilungen Gynäkologie, Allgemeinchirurgie und pädiatrische Chirurgie. Das Team, das hier arbeitet, besteht aus drei Fachärzten, einem Anästhesisten, sechs medizinischen Assistenten und fünf Krankenschwestern.

Bau einer Sporthalle für Schule Nr. 3 beantragt

Die Zeidner Stadtverwaltung hat Mittel bei der Nationalen Investitionsbehörde in Bukarest für den Bau einer Sporthalle für die Allgemeinschule Nr. 3 im Mãgura-Viertel beantragt. Bisher hatte diese Schule keinen eigenen Sportsaal, mit dem Bau kann im Herbst dieses Jahres begonnen und 2010 fertiggestellt werden. Die Sporthalle mit den Maßen 20 x 30 Metern und einer Fläche von 900 Quadratmetern soll auf dem Schulhof errichtet werden und wird dann von den 600 Schülern dieser Schuleinheit sowie 250 Vorschulkindern aus den Kindergärten dieses Viertels genutzt.

Vandalismus auf Spielplatz

Erst im letzten Herbst wurde der Spielplatz hinter dem evangelischen Friedhof im Mãgura-Viertel angelegt - sehr zur Freude der Anwohner aus den dortigen Wohnblocks. Zur Zeit aber bildet der Spielplatz ein verwüstetes Bild. Teile des Zauns sind verschwunden, von den Schaukeln steht nur noch das Metallgerüst, auch die andere Spielgeräte sind durch Vandalismus beschädigt. Die beiden Kiosks die sich neben dem Spielplatz befunden haben, wurden vor kurzem abgerissen. Anwohner berichteten, dass Roma mit dem Pferdewagen gekommen seien, um die Metallteile dieser Kiosks fortzubringen und gleichzeitig aber auch Metallteile vom Spielplatz entwendet hätten. 

Teil XIV.

Erneut Fliegerbomben beseitigt

Am 6. Mai wurden erneut zwei Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg nahe der Verbindungsstraße zwischen Zeiden und Heldsdorf entschärft. Die beiden 100 kg schweren Bomben waren bei Konsolidierungsarbeiten an einem Bach gefunden worden. Sie waren funktionstüchtig und mussten daher an Ort und Stelle von einem Sondereinsatzteam entschärft werden. Der Straßenverkehr wurde zwischen den beiden Ortschaften gesperrt, ebenso der Flugraum in einem Umkreis von zehn Kilometern.

Wärmedämmung der Wohnblocks schreitet voran

Seit bekannt ist, dass durch Wärmedämmung die Heizkosten um bis zu 50 Prozent gesenkt werden können, werden immer mehr dieser Blocks thermisch isoliert. Zur Zeit sind zehn Blocks in Zeiden komplett isoliert. Die finanziellen Möglichkeiten der Bewohner spielen allerdings eine wichtige Rolle. Trotz Zuschüssen der Regierung von 50 Prozent und aus dem lokalen Haushalt von 30 Prozent sind viele Eigentümer nicht in der Lage, die restlichen 20 Prozent Eigenanteil (etwa 600 Euro) aufzubringen. Das hat dazu geführt, dass bei vielen Blocks die Wärmedämmung nur zum Teil vorgenommen wurde - und zwar der Teil der Blocks, deren Eigentümer sich das leisten konnten.

Kommunalem Unternehmen fehlen Einnahmen

Der Zeidner Stadtrat hat den Kreditrahmen für das kommunale Dienstleistungsunternehmen "Magura Codlei" aufgestockt. Mit dem zusätzlich geliehenen Geld muss das Unternehmen den Trinkwasserlieferanten bezahlen. Dadurch dass die Zahlungen fürs Trinkwasser durch die Zeidner Bürger drastisch zurückgegangen sind, ist auch das kommunale Unternehmen in Finanznot. Bei Wohnblocks, die im Zahlungsrückstand sind, wurde im Mai daher die Trinkwasserzufuhr zwischen 24 und 48 Stunden unterbrochen. Betroffen waren Wohnblocks auf dem Weißland, Zeiden-Nord und in der Dacia-Straße.

Teil XV.

Arbeitslosenzahl um das Sechsfache gestiegen

Die Arbeitslosenzahl in Zeiden ist innerhalb eines Jahres um das Sechsfache gestiegen. Waren am 30. April 2008 in Zeiden 121 Arbeitslose registriert, so stieg deren Zahl bis zum 31. Januar 2009 auf 288 und bis zum 31. April 2009 auf 757 Personen. Im Juli 2009 wurden in Zeiden 817 Arbeitslose registriert.

Dezentralisierung im Gesundheitswesen

Die von der rumänischen Regierung beschlossene Dezentralisierung des Gesundheitswesens wird Auswirkungen auch auf Zeiden haben. Zum 1. September 2009 soll diese Reform eingeleitet werden, und ab 1. Januar 2010 wird das Zeidner Krankenhaus verwaltungsmäßig und finanziell in die Obhut der Zeidner Stadtverwaltung übergehen. Somit liegt die Verantwortung künftig komplett in den Händen der örtlichen Behörden.

Taxistand erneut verlegt

Nachdem der Taxistand in Zeiden im Juli 2008 aus dem unteren Teil der Marktgasse vor die Promenade gegenüber von Pfarrhaus und Waisenhaus verlegt worden war, hat der Zeidner Stadtrat im Mai erneut eine Verlegung beschlossen. Der neue Taxistand befindet sich nun hinter der Neuen Schule im Bereich der Kreuzung von Friedhofgasse und "Hinter der Kirche". Da hier aber lediglich 15 Parkplätze vorhanden sind, sind die Taxifahrer erbost über die nicht angekündigte Verlegung. Auch die Anwohner sind wegen fehlender Parkmöglichkeiten in dieser Zone nicht sonderlich erfreut.

Wasserzufuhr für Roma-Viertel

Ende Mai begannen im Zeidner Roma-Viertel Malin die Arbeiten an der Wasserzufuhr für die dortigen Anwohner. Es wird damit gerechnet, dass noch in diesem Jahr alle Anwohner an die Wasserleitung angeschlossen werden können.

Teil XVI.

Katastrophale Wahlbeteiligung

Die Wahlbeteiligung anlässlich der Europa-Wahlen lag landesweit bei mageren 27,67 Prozent. Der Kreis Kronstadt verzeichnete mit 24,45 Prozent eine der schlechtesten Wahlbeteiligungen in Rumänien. Auf Kreisebene wurden die geringste Stimmabgabe in den Munizipien Zeiden (17,86 Prozent) und Fogarasch (17,99 Prozent), die höchste Beteiligung dagegen in der Gemeinde Sinca Noua (96,36 Prozent) registriert.

Personalmangel im Zeidner Gefängnis

Das Zeidner Hochsicherheitsgefängnis schlägt sich bereits seit geraumer Zeit mit Personalmangel herum. Nur 62 Prozent der Stellen sind besetzt. Dadurch leisten die Angestellten jede Menge Überstunden, die nicht ausgezahlt werden dürfen, die Zeit diese abzubauen, fehlt aber ebenfalls. Nach den üblichen Standards müsste die Zeidner Anstalt 600 Plätze für Gefangene haben. Augenblicklich sind es jedoch 669. Probleme bereiten auch die Altschulden in Höhe von rund 71.000 Euro an verschiedene Dienstleister, die nicht bezahlt werden können. Die Anstaltsleitung hofft, die Renovierungsarbeiten in den nächsten vier Jahren abschließen zu können. Dieses wiederum hängt aber davon ab, wie viele Mittel aus dem Staatshaushalt fließen werden.

Orthodoxe Reliquien in Zeiden

Erstmals war Zeiden Ort einer orthodoxen Wallfahrt. Mehrere hundert Gläubige empfingen eine orthodoxe Delegation aus Bulgarien mit dem 97-jährigen Metropoliten von Silistra, Ilarion Draganov an der Spitze, die eine wundertätige Ikone der Mutter Gottes aus Kiew sowie die Gebeine des Heiligen Märtyrers Dasie und der Heiligen Dimitra aus Bulgarien nach Zeiden gebracht hatten. Gläubige aus dem ganzen Land konnten zu diesen Reliquien vom 4. bis 7. August pilgern, die in der orthodoxen Kirche "Verklärung des Herrn" auf dem Essig aufbewahrt wurden. Die bulgarische Kirchendelegation besuchte auch das Zeidner Gefängnis und die hier 1993 errichtete Kapelle, in der für ein paar Stunden auch die Reliquien aufbewahrt wurden.

Teil XVII.

Problem der Mülldeponien

Im Kreis Kronstadt wurden die ab 16. Juli 2009 gültigen EU-Normen, die sich auf ökologische Müllhalden beziehen, nur teilweise erfüllt. Unter anderem auch in Zeiden wurde die alte Müllhalde geschlossen. Bei dieser wurde aber noch nicht, wie vorgeschrieben, die Abdeckung mit bepflanztem Boden fertiggestellt.

Hungerstreik im Zeidner Gefängnis nach nur einem Tag beendet

Seit Oktober 2009 wurden die neuen Besuchsregelungen für die Insassen der Haftanstalten im Zeidner Gefängnis umgesetzt. Diese sehen verschärfte Überwachungen vor, unter anderem wurde die Trennscheibe zwischen Besucher und Gefangenem eingeführt. Dagegen protestierten am 24. Oktober mehrere hundert Gefangene mit einem Hungerstreik. Nach Gesprächen der Anstaltsleitung mit den Protestierenden gaben die meisten auf. Zur Mittagszeit beteiligten sich noch 82 der 649 Gefangenen an dem Streik, der dann am gleichen Abend beendet wurde.

Teil XVIII.

Präsidentenwahlen in Rumänien

Bei der Stichwahl um das Amt des Staatspräsidenten von Rumänien hat Amtsinhaber Traian Bãsescu mit der hauchdünnen Mehrheit von 50,33 Prozent der Stimmen sein Amt verteidigt. Sein Gegenkandidat Mircea Geoanã von der Sozialdemokratischen Partei erhielt 49,66 Prozent der Stimmen. In Zahlen ausgedrückt war das ein Unterschied von ca. 70.000 Stimmen. Wenn man bedenkt, dass in der Diaspora (also außerhalb Rumäniens) rund 114.000 Rumänen für Bãsescu und nur 31.000 für Geoanã gestimmt haben, kann man sagen, dass diese Wahlen durch die im Ausland lebenden Rumänen entschieden wurde. 

Die Wahlbeteiligung lag landesweit bei 58,02 Prozent, im Kreis Kronstadt bei 58,09 Prozent. In Zeiden gingen 53,08 Prozent der Wähler an die Urnen. Von den abgegebenen Stimmen erzielte Bãsescu 55,13 Prozent, Geoanã 44,86 Prozent der Stimmen. Bãsescu konnte 50 der 58 Ortschaften aus dem Kreis Kronstadt für sich gewinnen, darunter alle Städte.

Cannabis-Fund in Glashaus

Ein 26-jähriger Kronstädter wurde am 13. November verhaftet, da er illegal Cannabis in Zeiden angepflanzt hatte. Dafür hatte er in Zeiden ein Haus angemietet, in dessen Hof aufgelassene Glashäuser standen. In diesen züchtete er die verbotenen Pflanzen. Nach zehnmonatiger Beobachtung wurde die Anlage dann durch die Behörde zur Antidrogenbekämpfung hochgehen lassen und die Pflanzen zerstört. Konfisziert wurden bei dem jungen Mann, der einschlägig vorbestraft ist, 259 Gramm Cannabis mit einem Marktwert von etwa 10.000 Lei (ca. 2.300 Euro). Dem Festgenommenen drohen bis zu 15 Jahre Gefängnis.